Regionalpark DreiAnger

Ein gemeinsamer Erholungsraum für Wiener- und NiederösterreicherInnen

2017 starteten im Rahmen des EU-Projekts „LOS_DAMA!“ die Planungsarbeiten für eine Grünraumspange vom Bisamberg über Gerasdorf bis zum Norbert-Scheed-Wald. Mit dem vor kurzem fertiggestellten Landschaftsplan liegen nun konkrete Ideen für den Landschaftsraum im Norden Wiens vor. Bei einer Infoveranstaltung am 16. Mai im „City Gate“ (U1) in Floridsdorf hatten Interessierte die Möglichkeit, sich über die Planungen näher zu informieren und über den zukünftigen Namen der Grünraumspange mitabzustimmen.

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger folgten dem Aufruf der Stadt Wien und der Stadtgemeinde Gerasdorf, der geplanten Grünraumspange vom Bisamberg-Stammersdorf  über Gerasdorf bis Süßenbrunn einen Namen zu geben. Neben Regionalpark „DreiAnger“ standen noch Regionalpark „DreiKlang“, Regionalpark „Wienblick“ und GrünraumSPAnge „DreiWinkel“ zur Auswahl. Abgestimmt werden konnte online und im Rahmen der Informationsveranstaltung im City Gate. Als überragender Sieger wurde der Name “Regionalpark DreiAnger” von den BürgerInnen gewählt. “Ein Name der hervorragend zu den drei Angerdorfern (Anger: grasbewachsenes Land oder einen Dorfplatz in Gemeinbesitz, der von allen Bewohnern der Stadt oder des Dorfes genutzt werden konnte) Stammersdorf-Gerasdorf und Süenbrunn passt” so Gemeinderat Taucher, der intensiv an den Planungen und Begehungen in diesem Kooperationsprojekt mitgearbeitet hat.

 

v.L.n.R. Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy, Bürgermeister der Stadtgemeinde Gerasdorf bei Wien Alexander Vojta, Wiener Landtagsabgeordneter und Gemeinderat Josef Taucher und Bezirksvorsteher Georg Papai. Urheber: BV22

Länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Wien und Gerasdorf

Über Bezirks- und Landesgrenzen hinweg planen

Das Projektgebiet Grünraumspange reicht vom Bisamberg bis zum Norbert-Scheed-Wald und soll als Wald- und Wiesengürtel DAS neue Naherholungsgebiet werden. Das Gebiet ist mit rund 3.000 ha 16 Mal so groß wie Schönbrunn. Oberstes Ziel des Landschaftsplans ist es, eine Grünraumspange im Nordosten der Stadtregion zu schaffen, die den Bisamberg mit dem Norbert-Scheed-Wald verbindet. Die Bezirke Donaustadt und Floridsdorf arbeiten eng mit Gerasdorf zusammen, um ein ausgewogenes Verhältnis aus Wohnbau und Natur zu schaffen.

Steigende Bevölkerungszahlen in Stadtregionen stellen Städte und Stadtregionen weltweit vor neue Herausforderungen. Um die Lebensqualität in der Wiener Stadtregion langfristig zu sichern, wird mit Unterstützung der EU der Grundstein für einen gemeinsamen Erholungsraum in Wien und Niederösterreich und für den Lückenschluss des Grüngürtels im Norden Wiens gelegt.

Unbebautes Umland als natürliche Klimaanlage der Stadt wahren

Aufgrund des Wachstums der Bevölkerung in der Region ist es notwendig, Wohnraum zu schaffen. „Gleichzeitig ist das unbebaute Umland sehr wichtig: Es dient als ‚natürliche’ Klimaanlage und kühlt die städtischen Gebiete im Sommer“, so Gemeinderat Taucher. Der Temperaturunterschied beträgt im Sommer zwischen Innenstadt und Stadtrand bis zu 6° Celsius.

Der Regionalpark DreiAnger“ ist  dabei das erste länderübergreifende Grünraumplanungsprojekt zwischen Wien und Niederösterreich, neben der Länderzusammenarbeit zum Nationalpark Donau-Auen und dem Biosphärenpark Wienerwald.

Sukzessive neue Erholungsmöglichkeiten in den nächsten Jahren

Ob der Rendezvousberg mit seinem wilden Charakter, die Weite der Feldlandschaft des Marchfelds  oder die zahlreichen Teiche in Süßenbrunn – die Landschaft im Norden Wiens ist überaus vielfältig. Mit der Attraktivierung des Wegeangebots, neuen Rastplätzen und Lagerwiesen sowie Spielgelegenheiten soll in den nächsten Jahren das naturnahe Erholungsangebot im Norden Wiens sukzessive erweitert werden. Neue Wander- und Themenwege sowie ein Leitsystem sollen dabei das Entdecken der Landschaft und die Orientierung erleichtern. Zugleich soll der Landschaftsraum die Begegnung von landwirtschaftlichen Produzenten und Konsumenten ermöglichen und das Interesse für lokale Produkte wecken.

Landschaftsplan gibt zukünftige Entwicklung vor

In intensiver Zusammenarbeit der  Stadt Wien mit der Stadtgemeinde Gerasdorf und dem Land Niederösterreich entstand mit dem Landschaftsplan eine gemeinsame Vision für den Landschaftsraum im Norden Wiens. Der Landschaftsplan als Planungsmittel der Raumordnung gibt dabei Ziele für die Landschaftsentwicklung und die naturnahe Erholungsnutzung vor. Er stellt zugleich die Grundlage für den Lokalen Aktionsplan dar, der Schritte und Maßnahmen zur Umsetzung der Grünraumspange beschreibt und bis Herbst 2019 erarbeitet werden soll.

Nähere Infos unter: https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/landschaft-freiraum/landschaft/gruenraum/name-gruenraumspange.html