Vereinbarkeitsforum 2020 – Kooperation zur optimalen Vereinbarkeit in aspern Seestadt

Was braucht es, um die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben zukünftig zu einem besonderen Asset von aspern Seestadt zu machen? Dieser Frage gingen insgesamt 33 BewohnerInnen, ArbeitnehmerInnen, UnternehmerInnen und VertreterInnen von in der Seestadt tätigen Institutionen gemeinsam mit dem Stadtteilmanagement Seestadt aspern nach. Beim Vereinbarkeitsforum am 4. November wurden im digitalen Rahmen Ideen und Lösungswege für die Zukunft herausgearbeitet – und konkrete Projektideen entwickelt, die 2021 und in den darauffolgenden Jahren maßgeblich in die unternehmensfokussierte Arbeit des Stadtteilmanagements einfließen werden.

Ziel des Vereinbarkeitsforums war es, neue Optionen dahingehend zu finden, wie Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben, bzw. die Work-Life-Balance in aspern Seestadt zukünftig noch besser gelingen kann. Es galt über den Tellerrand hinaus zu blicken, auf Bestehendem aufzubauen oder Neues zu entwickeln.

„Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben ist immer davon geprägt, dass es zeitweilige Disbalancen gibt, entweder steht die Arbeit im Fokus oder die Familie. Es braucht jedoch eine gewisse Balance, um gesund zu bleiben. Dabei spielen der Haushalt, der/die ArbeitgeberIn und das gesellschaftliche Umfeld eine wesentliche Rolle. Die Seestadt ist dafür ein ausgezeichneter Nährboden. Mit Weltoffenheit und Nachbarschaft sind schon wichtige Nährstoffe vorhanden. Es gilt nun die Felder zu bestellen und sie mit Leben zu erfüllen“, so Claudia Glawischnig, Mitarbeiterin den Stadtteilmanagement Seestadt aspern und Organisatorin des Vereinbarkeitsforums.

Privates und Arbeit in Balance

Im Vorfeld zum Vereinbarkeitsforum führte das Stadtteilmanagement eine Online-Umfrage durch. Diese zeigte, dass die BewohnerInnen sowie ArbeitnehmerInnen und –geberInnen in aspern Seestadt folgende Bereiche als ausschlaggebend für optimale Vereinbarkeit sehen: Kinderbetreuung, Neues Arbeiten, Unternehmen und Mobilität. Daraus resultierten die sogenannten Denkwerkstätten des Vereinbarkeitsforums. Gestaltet wurden sie als digitale Räume, in denen alle Interessierten mit ExpertInnen nach neuen Optionen und Lösungswegen suchten. Die Resultate sind erste Schritte und Grundbausteine – für gemeinsame, weiterführende Projekte und Entwicklungen, damit aspern Seestadt seinem Anspruch als attraktiver Standort für Leben und Arbeiten noch besser gerecht werden kann.

Auf Bestehendem aufbauen, Neues entwickeln

In den 30-minütigen Diskussionsrunden wurden die Themenschwerpunkte diskutiert. Die jeweils moderierenden ExpertInnen lieferten fachliche Inputs aus ihrer langjährigen Berufspraxis (weitere Informationen zu den Inputs folgen kommende Woche auf meine.seestadt.info), Problemfelder wurden herausgearbeitet und Lösungsansätze gesucht. Die Resultate sind Grundbausteine für die, in den kommenden Jahren folgenden Stadtteilmanagement-Projekte im Bereich Unternehmensarbeit in aspern Seestadt:

Vereinbarkeit & Kinderbetreuung (Moderation: Manuela Schalek, Initiative der Notfallmamas)

Im Fokus der flexiblen Kinderbetreuung stand unter anderem die Frage: Was tun, wenn die Kinder krank sind, man abends Termine hat oder Homeoffice ansteht. Es wurde der Wunsch laut, eine Option außerhalb der professionellen Betreuungsstrukturen zu finden – wodurch eine konkrete Projektidee für die Zukunft entstand: Eine Koordinationsstelle für ehrenamtliche KinderbetreuerInnen und Eltern, die Unterstützung benötigen in aspern Seestadt. Die TeilnehmerInnen der Denkwerkstätte werden diese Idee gemeinsam mit dem Stadtteilmanagement weiterverfolgen und ausbauen.

Vereinbarkeit & Neues Arbeiten (Moderation: Manuela Vollmann, Geschäftsführerin des ABZ* AUSTRIA)

Es stand die Frage im Raum, wie es in der Seestadt gelingen könnte, mobiles und flexibles Arbeiten so zu realisieren, dass die BewohnerInnen der Seestadt genug Raum und Zeit für Familie haben. Es zeigte sich ein starker Wunsch nach einer Balance zwischen den analogen sowie digitalen Welten und Informations- sowie Vernetzungsmöglichkeiten im Stadtteil. Man nahm den Wunsch nach Impulsen und Unterstützung für den Wissenstransfer innerhalb der Gemeinschaft wahr – angefangen bei einer Liste sicherer Online-Tools, über Austausch hinsichtlich geeigneter Hardware-Ausstattung, bis hin zu einer Ideensammlung für maßgeschneiderte Lehrinhalte an der neuen VHS in der Seestadt.

Vereinbarkeit & Unternehmen (Moderation: Martina Genser-Medlitsch vom Hilfswerk Österreich)

UnternehmerInnen sind meist gefordert, ihre eigenen Bedürfnisse hintanzustellen damit MitarbeiterInnen Familie, Beruf und Privatleben gut vereinbaren können. Umso wichtiger ist es, dass auch die Chefs und Chefinnen der Seestadt in Balance bleiben. Es geht u.a. darum die eigene Fürsorgepflicht zu wahren, als UnternehmerIn selbst, aber auch als ChefIn gegenüber den MitarbeiterInnen. Außerdem gibt es schon einige Angebote in der Seestadt, die darauf abzielen, dass Work-Life-Balance gelingen kann (diverse Sport- und Entspannungsangebote). Diesen Aspekt will das Stadtteilmanagement zusammen mit den Seestädter UnternehmerInnen nun auch für kleine Unternehmen genauer unter die Lupe nehmen, denn gesund zu bleiben und ein vereinbarkeitsorientiertes Leben zu führen, ist auch für UnternehmerInnen essentiell.

Vereinbarkeit & Mobilität (Moderation: Lukas Lang, Wien 3420 AG; Marlene Wagner, aspern.mobil LAB)

aspern Seestadt ist die Stadt der kurzen Wege. Der Austausch zeigte, wieviel zur Mobilität in der Seestadt schon von der öffentlichen Hand und der Wien 3420 AG für eine stetige Verbesserung des Angebots getan wird. In der Denkwerkstatt wurde darüber nachgedacht, was die SeestädterInnen tun können, um ihre persönliche Mobilität weiter zu verbessern.

Es ist ein zukunftsweisendes Zeichen, dass hier Menschen in der Seestadt und ExpertInnen gemeinsam innovative oder bestehende Ideen angedacht haben, um diese in 2021 und den folgenden Jahren gewinnbringend zu verfolgen.

Personen, die daran interessiert sind, sich in die weiteren Entwicklungen einzubringen und Angebote aktiv mitzugestalten, sind herzlich willkommen und können sich gerne per E-Mail an fragen@meine.seestadt.info wenden. Weitere Termine und Veranstaltungen werden auf meine.seestadt.info bekanntgegeben.

 Digital wurden Ideen und Lösungswege für eine bessere Nachbarschaft in aspern Seestadt gesucht
© Stadtteilmanagement Seestadt aspern

Mit gelingender Vereinbarkeit zu mehr Zeit für Familie und Privatleben 
© Luiza Puiu