Biererlebnisse eines Donaustädters… NR. 4

Düsseldorf steht an und obergärige Biersorten sind ein Thema, Prost!

Liebe Freundinnen und Freunde des Biers!
Meine diesjährige Bierreise wird mich nach Düsseldorf führen.
Ich freue mich auf Düsseldorfs berühmte „Altbier Szene“ und werde Gasthausbrauereien, darunter das legendäre „Uerige“, besuchen. Allein die Homepage (www.uerige.de) ist einen Besuch wert!

Da ich immer wieder gefragt werde, erkläre ich gerne die unterschiedlichen Biersorten:
Der größte Unterschied besteht zwischen untergärigem und obergärigem Bier.
Untergärige Hefe, Saccharomyces carlsbergensis, erzeugt bei einer Vergärtemperatur von 4 bis 9 Grad untergäriges Bier.
Obergärig Hefe, Saccharomyces cerevisiae, erzeugt bei einer Vergärtemperatur von 15-25 Grad obergäriges Bier.

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Köbes in der Brauerei Uerige (C) www.uerige.de

 

Der Einfluss der Hefe auf den Geschmack des Biers wird von Laien oft unterschätzt.
Obergärige Biere können extreme Geschmacksnuancen entwickeln und bananig – estrige Noten hervorbringen.

Anmerkung: Von der Bierfarbe lässt sich, international betrachtet, nicht darauf schließen, ob ein Bier süß oder nicht ist. Anders ist das bei uns, Österreicher „kennen“ dunkle Biere als süßer. Dunkle Biere werden bei uns üblicherweise mit starkem Restzuckeranteil vergoren.

Obergärig Biere:

Alt:
Beschaffenheit: Aus dunklem Malz vergoren, in der Farbe bernstein- bis dunkelbraun.
Ein eher trockener bis leicht fruchtiger Geschmack, eher stärker gehopft.
Stammwürze liegt zwischen 11 und 13%, Alkoholgehalt 4,5 bis 5 %.
Es wird bevorzugt in der Gegend rund um Düsseldorf getrunken. Sein Marktanteil in Deutschland beträgt ca. 1% vom Gesamtmarkt. Die rege Gasthausbrauereiszene sichert aber das Überleben dieser ausgezeichneten Biersorte.
Legendär waren das Alt Bier „St. Thomas Bräu“ im Brauhaus Nussdorf in Wien, leider schloss es 2004 für immer seine Pforten. Ich hatte als damaliger Grinzinger noch die Gelegenheit einigen sehr bekömmlichen Krügerl ein neues Zuhause zu geben.
Kölsch:
Geschütze Regionalmarke, nur Bier, das in und um Köln gebraut wird, darf Kölsch genannt werden.
Beschaffenheit: Hellgelbfarbenes, hopfenbetontes Bier
Stammwürze liegt um die 12%, Alkoholgehalt 4,5 bis 5 %.
Die Besonderheit liegt auch darin, dass Kölsch in den Gasthäusern in 0,2 Liter Gläsern, den sogenannten Kölsch-Stangen, vom Köbes serviert wird. Als Köbes wird ein Kellner bezeichnet, der in Brauhäusern in Köln, Bonn, Düsseldorf oder Krefeld Bier serviert. Traditionell trägt er eine blaue Schürze aus Leinen mit einer ledernen umgeschnallten Geldbörse. Wenn ein Bierglas geleert ist, stellt der Köbes ohne Nachfragen ein neues Glas auf den Tisch, es sei denn, der Gast legt einen Bierdeckel auf das Glas oder signalisiert, dass er zahlen will.

Legendär sind auch die vermeintlichen Verfeindungen der Kölner mit ihrem Kölsch auf der einen Seite und den Düsseldorfern mit ihrem Altbier auf der anderen Seite. Googeln Sie ein wenig und nehmen Sie die Ergebnisse nicht bierernst 🙂 Siehe www.koelsch-ist-kein-bier.de

Mehr zu Weizenbier, Porter und co dann in der nächsten Ausgabe.

 

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