Start-up „United In Cycling“ gewinnt Orchideen-Wettbewerb der Seestadt

Start-up „United In Cycling“ gewinnt Orchideen-Wettbewerb der Seestadt

 Radfahren ist ihre Leidenschaft – diese Leidenschaft, ein breites Angebot rund ums Rad und ein mehrstufiger Businessplan haben die Jury überzeugt und die Radinitiative „United In Cycling“ zum Gewinner des Start-up-Wettbewerbs in aspern Die Seestadt Wiens gekürt. Drei Jahre können die drei GründerInnen ein 110 m2 großes Erdgeschoßlokal in der Sonnenallee – die OrchIDEE – mietfrei nutzen und ihre Geschäftsidee gemeinsam mit den SeestädterInnen zum Blühen bringen. Eröffnet wird Ende Juni. Pünktlich zu Ferienbeginn starten bereits die ersten Kurse.

Das Ziel des Wettbewerbs war es, ein Start-up mit einer innovativen und nachhaltigen Idee in die Seestadt zu holen und in der schwierigen Aufbauphase zu unterstützen. Als Initiator hat die Entwicklergesellschaft Wien 3420 Aspern Devlopment AG den Spezialisten für Co-Working-Spaces, Impact Hub Vienna, mit der Umsetzung des Wettbewerbs betraut. Mehr als 40 GründerInnen haben sich mit ihren Ideen beworben. Nicht verwunderlich für Claudia Nutz, Vorstand bei Wien 3420, denn laut der aktuellen Studie „Start-up Location Vienna“ von Wirtschaftsagentur und Wirtschaftskammer Wien gibt es hier gerade in Wien eine enorme Aufbruchsstimmung. Der Anteil von Start-ups unter allen Neugründungen beträgt mittlerweile fast acht Prozent. Die überwiegend hoch qualifizierten GründerInnen und ihre neuen Geschäftsmodelle werden in der Studie als Vorteil für jeden Wirtschaftsstandort gesehen.

Nachbarschaftstreff im Herzen der Seestadt

United In Cycling (UIC) hat sich letztendlich unter den sieben Finalisten durchgesetzt. Die Experten-Jury, die gemeinsam von Wien 3420 und Hub Vienna für die Auswahl eingeladen wurde, hat vor allem den Mehrwert für die Mobilität und die Nachbarschaftsbildung hervorgehoben. Dazu Vorstand Claudia Nutz: „Mit ‚United In Cycling‘ zieht ein Radverein in die Sonnenallee ein, der die Philosophie der Seestadt mitträgt und sanfte Mobilität im Alltag der SeestädterInnen verankern will. Nicht nur mit Kursen und Service rund ums Rad, sondern auch mit vielen Veranstaltungsideen, die einen lebendigen Nachbarschaftstreff im Herzen der Seestadt entstehen lassen. Und ganz besonders freut es mich, dass wir mit der Seestadt-Orchidee jungen Menschen einen guten Start in die berufliche Zukunft und die Verwirklichung ihrer Ideen bieten können.“

Ein Stück Freiheit

Mit Radfahrkursen schon für die Kleinsten, gemeinsamen Radausflügen, einem Reparaturservice und Radworkshops sowie einer Bibliothek samt Café und Veranstaltungen will United In Cycling die Liebe zum Radfahren bei Groß und Klein und bei ganz unterschiedlichen Zielgruppen wecken. Neben der sportlichen Herausforderung soll Radfahren wieder als Fortbewegungsmittel im Alltag verankert werden, wünscht sich Gründer Julian Walkowiak: „Wenn wir bei den Kindern anfangen, ist schon viel gewonnen. Radfahren ist gut für die motorische Entwicklung, für das Gleichgewicht und die Reaktionsfähigkeit – wer schon als Kind aufs Rad steigt, fühlt sich auch später im Straßenverkehr sicherer.“ Und schließlich bringt Radfahren laut Julian Walkowiak auch immer „ein Stück Freiheit“, gerade bei Kindern, die sich so ihre Umgebung aneignen und Erfolgserlebnisse haben, die das Selbstbewusstsein stärken.

Die Eltern unterstützt UIC mit einem besonderen Service, dem „mitwachsenden Rad“, so Julian Walkowiak. „Das ist eine Art Leasing-Modell. Die Räder werden immer dem Wachstum entsprechend ausgetauscht und wir kümmern uns um Reparatur und Service. Dieses Bike Sharing spart Zeit und Geld für die Eltern, unterstützt unseren Nachhaltigkeitsgedanken und – das ist uns besonders wichtig – die Kinder werden nie ein zu großes oder zu kleines Rad fahren.“

Das Glück auf zwei Rädern

Die ersten Radkurse werden ab dem 3. Lebensjahr angeboten. Aber auch Fahrsicherheits- und Wiedereinsteigerkurse für Erwachsene wird es geben. „Unsere Angebote sind bewusst niederschwellig angelegt. Natürlich freuen wir uns über begeisterte Radler, die zu uns kommen. Wir planen mittelfristig auch Mountainbike-Touren. Besonders am Herzen liegen uns aber all jene, die mit dem Rad vielleicht nicht (mehr) so vertraut sind oder einfach Radfahren als ein Gemeinschaftserlebnis genießen möchten“, so Julian Walkowiak. Geplant sind Familienausflüge und Touren in die Umgebung.

Die drei GründerInnen verwirklichen mit United In Cycling eine Idee, die bei einer Radreise quer durch Europa – von Serbien nach St. Petersburg in Russland – entstanden ist. „Daher auch der Name“, erzählt Julian Walkowiak, angehender Englisch- und Sportlehrer, „und wir freuen uns sehr, dass wir mit der OrchIDEE jetzt die Chance haben, unsere Liebe zum Radfahren zum Beruf zu machen.“ Gemeinsam mit dem Sportwissenschaftler und Radmechaniker Patrick Bischoff sowie mit seiner aus Brasilien stammenden Frau Fernanda Aparecida de Souza -ausgebildete Kindergärtnerin und Volksschullehrerin mit Montessori-Ausbildung – will Julian Walkowiak diese Freude vermitteln und teilen. „Wir freuen uns über viele Interessenten und Mitglieder aus der Seestadt und darüber hinaus. Je mehr mitmachen, desto spannender wird unser Projekt, das wir ja bewusst als ‚work in progress‘ sehen und gemeinsam weiter entwickeln möchten“, so Julian Walkowiak. Kinoabende, Vorträge rund ums Rad, Workshops sowie Musik und Feste sollen bei United In Cycling Platz finden.

Sanfte Mobilität

Viele Wege in der Seestadt sind zu Fuß und mit dem Rad machbar. Das ist eine der Säulen des Mobilitätskonzeptes von aspern Seestadt. Mit dem Lastenrad zum Ausborgen, einem Einkaufstrolley für jeden Haushalt, Fahrradverleih sowie E-Bike-Stationen setzt die Seestadt von Beginn an auf sanfte Mobilität. Mit United In Cycling an Bord wird diese Philosophie noch stärker im Alltag verankert – von Kindesbeinen an. Infos zu Kursen und Veranstaltungen unter www.unitedincycling.com.

Weiteres Bildmaterial: www.aspern-seestadt.at/presse/ 

 United In Cycling Team der Seestadt Orchidee. Im Bild v.l.n.r.: Patrick Bischoff, Julian Walkowiak, Fernanda Aparecida de Souza

 

Fotograf:
Kay Walkowiak