„Stadtstraße Aspern“: BürgerInnen-Dialog gestartet

Neue Verbindung in der Donaustadt in Planung Mit der Veranstaltung am gestrigen Abend hat der BürgerInnen-Dialog zur geplanten Stadtstraße Aspern gestartet. Viele Donaustädterinnen und Donaustädter haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sich über den Stand der Planungen und über die Beteiligungsmöglichkeiten zu informieren. Dazu standen Fachleute der Magistratsabteilungen den BürgerInnen Rede und Antwort, auch Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou und der Bezirksvorsteher der Donaustadt, Norbert Scheed haben an der Veranstaltung teilgenommen. Die Anregungen aus der Bevölkerung werden ab Mitte Mai in einem BürgerInnen-Beirat weiter diskutiert und bearbeitet und werden in das endgültige Projekt einfließen. Der BürgerInnen-Beirat soll sich unter anderem aus betroffenen BürgerInnern, VertreterInnen von Bürgerinitiativen und Vereinen, Wirtschaftstreibenden und anderen zusammen setzen. Im Rahmen der gestrigen Veranstaltung konnten sich Interessenten melden. 

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BV Norbert Scheed erklärt interessierten Bürgerinnen die geplanten Änderungen

Die Stadt Wien verschränkt hier erstmals die Planungs- und Baustellen-Kommunikation mit Mediation. Einerseits sollen BürgerInnen und Medien frühzeitig, gezielt und umfassend über den Planungs- und Projektstand informiert werden, andererseits sollen mit mediativen Werkzeugen die Wünsche und Bedürfnisse der AnrainerInnen erfragt, identifiziert und berücksichtigt werden. Unter anderem ist – neben umfassenden Kommunikations-Maßnahmen – die Konstituierung des BürgerInnen-Beirates vorgesehen, dem eine wichtige Partizipationsfunktion zukommen soll. Periodische Sitzungen des BürgerInnen-Beirates, aber auch breitere Dialog-Abende sind vorgesehen. Darüber hinaus wird auch eine AnrainerInnen-Hotline für die spontanen Anliegen eingerichtet. Damit sollen die Interessen der betroffenen Bevölkerung bestmöglich Eingang finden in die Planung und Realisierung. 

Der Hintergrund 

Die bis 2018 (Baubeginn frühestens 2015) zu errichtende „Stadtstraße Aspern“ verbindet die A 23 (Anschlussstelle Hirschstetten) mit der geplanten S 1 (Anschlussstelle Seestadt West). In Wohnbereichen wird die „Stadtstraße Aspern“ in Tunnels geführt, um die Auswirkungen der Straße auf die BewohnerInnen zu verringern. Konkret sind zwei Tunnels geplant, und zwar im Bereich Emichgasse/Querung Ostbahn sowie im Bereich Querung Hausfeldstraße/U2/Ostbahn. Das Projekt muss einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen werden, in der festgestellt wird, ob die Auswirkungen der Stadtstraße auf Mensch und Umwelt verträglich sind. 

Anschlussstellen an das bestehende Straßennetz stellen sicher, dass die „Stadtstraße Aspern“ auch für den regionalen Verkehr von Nutzen ist. Dieser soll aus den Wohngebieten abgezogen werden und dadurch bildet das Projekt einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrsentlastung der derzeit stark durchfahrenen alten Ortskerne. 

Die Planung: Von der Autobahn zur urbanen Stadtstraße 

Die Planungen für einen Straßenzug von der A 23 – Anschlussstelle Hirschstetten zur östlichen Stadtgrenze dauern nun schon fast zwanzig Jahre. Der Planungsweg führte dabei von einer Bundesstraße über eine Autobahn zurück zur jetzt zu projektierenden Stadtstraße Aspern. 

Mit der nun geplanten vierspurigen Stadtstraße entsteht keine Stadtautobahn, sondern eine leistungsfähige und urbane Verkehrsverbindung, die in das örtliche Landschaftsbild eingebettet werden soll. Gleichzeitig werden bestehende Ortskerne wie Hirschstetten, Stadlau und Breitenlee, Aspern vom Verkehr entlastet und somit auch mehr Lebensqualität geschaffen. 

Wien wächst. Bis zum Jahr 2030 wird die EinwohnerInnenzahl der Bundeshauptstadt die Zwei-Millionen-Grenze erreichen, gegenüber heute also um rund 300.000 Menschen steigen. Der 22. Bezirk zählt dabei zu den am stärksten wachsenden Bezirken. 

Neue BewohnerInnen benötigen Wohnungen und Arbeitsplätze. Neben der geplanten Verdichtung bestehender Viertel sollen dafür zusätzliche Gebiete erschlossen werden. Die sogenannte „Seestadt Aspern“ auf dem ehemaligen Flugfeld Aspern ist nur ein Beispiel für Städtewachstum in den Randbereichen Wiens. Zusätzliche derzeit noch zu entwickelnde Bereiche sind Am Heidjöchl, Pfalzgasse, Berresgasse, der Bereich Erzherzog-Karl-Straße sowie das Hausfeld. 

Um die neuen Viertel zu vollwertigen Teilen der Stadt zu machen, bedarf es entsprechender Verkehrsanbindungen. Mit der bereits hergestellten Verlängerung der U2 wurde im Bereich des öffentlichen Verkehrs vorweg dafür Sorge getragen, dazu kommen noch die Straßenbahnverlängerungen der Linien 25 und 26 sowie der Ausbau der Ostbahn. Damit zeigt die Stadt, dass der Schwerpunkt auf dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs liegt. 

Mit der geplanten „Stadtstraße Aspern“ erfolgt nun auch eine adäquate Erschließung neuer Stadtteile für den motorisierten Individualverkehr. 

Die Gesamtkosten der Stadtstraße Aspern belaufen sich nach jetzigem Stand auf 231,6 Millionen Euro und sind durch den Bund abgedeckt. Die Erhaltung und Betreuung der Straße erfolgt durch die Stadt Wien. Geplant und realisiert wird die Stadtstraße Aspern von der MA 28 – Straßenverwaltung und Straßenbau und MA 29 – Brückenbau und Grundbau. Die notwendige Beleuchtung wird von der MA 33 – Wien Leuchtet hergestellt.

 

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