Sima/Windisch: Erstmals Green Care-Pionierbetriebe in Wien ausgezeichnet

Im Pilotprojekt Green Care bieten landwirtschaftliche Betriebe therapeutische oder umweltpädagogische Mitarbeit in der Landwirtschaft an
Umweltstadträtin Ulli Sima und Präsident der Landwirtschaftskammer Wien Franz Windisch überreichten den BetreiberInnen des Gärtnerhofes GIN in Wien-Donaustadt die erste Green Care-Hoftafel. Der Betrieb bietet Menschen mit Behinderung eine sinnvolle und therapeutisch wichtige Beschäftigung in der Gärtnerei.

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v.li.n.re.: Klienten, Franz Windisch/Präsident der Landwirtschaftskammer Wien, Umweltstadträtin Ulli Sima, Geschäftsführer Verein GIN, Thomas Tiefenbacher/Green-Care Betrieb Gärtnerhof GIN IPTC: Copyright-Informationen Christian Houdek / PID

„Die Initiative Green Care, die die Stadt Wien gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Wien als Pilotprojekt gestartet hat, verbindet soziales Engagement und landwirtschaftliche Produktion. Ich freue mich sehr, dass zwei Wiener Gärtnereien schon seit vielen Jahren in dieser Form tätig sind und nun als erste Green Care-Betriebe Österreichs ausgezeichnet werden“, so Umweltstadträtin Sima. „Uns ist wichtig, vorbildhafte Green Care-Pioniere mit den Hoftafeln auszuzeichnen und der Öffentlichkeit zu präsentieren, um positive Leistungen zu belohnen, Vorbildwirkung für weitere Betriebe zu schaffen und noch mehr Menschen für dieses wichtige Zukunftsthema zu sensibilisieren“, unterstreicht LK Wien-Präsident Franz Windisch. Die Auszeichnung zum Green Care-Betrieb wird in vier Kategorien – Pädagogik, Pflege & Betreuung, Therapie und soziale Arbeit – vergeben.

Die zweite Auszeichnung in Form einer Hoftafel geht an die Gärtnerei Schippani in Wien Simmering, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kindern und Jugendlichen den gesunden, heimischen Gemüseanbau auf spielerische Art und Weise näher zu bringen.

Wiener Green Care-Betriebe als Vorbild für ganz Österreich

Green Care ist ein Pilotprojekt der Landwirtschaftskammer Wien mit Unterstützung von Bund, Land Wien und Europäischer Union. Das Projekt erweitert die herkömmliche landwirtschaftliche Produktpalette der LandwirtInnen um pädagogische, therapeutische und pflegerische Angebote, sowie soziale Arbeit und leistet damit einen Beitrag zu Bildung und Gesundheit der Stadtbevölkerung. Das Wiener Pilotprojekt läuft bis Ende 2013 mit dem Ziel, Green Care künftig österreichweit umzusetzen.

Am Gärtnerhof GIN sind Menschen mit Behinderung willkommen

Der Wiener Bio-Betrieb Gärtnerhof GIN erhielt seine Auszeichnung in der Kategorie „Soziale Arbeit“. Ein Team aus acht Menschen mit Behinderung und zusätzlichen BetreuerInnen widmet sich dort der Produktion von 150 verschiedenen Bio-Gemüsearten und Kräutersorten, die ab Hof und auf zwei Wiener Märkten angeboten und nach Hause zugestellt werden können. „Mich begeistert an meiner Arbeit sowohl die gärtnerische als auch die soziale Komponente“, betont der Leiter des Gärtnerhofs GIN, Thomas Tiefenbacher. „Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell neue KlientInnen, die zu uns kommen, aufblühen. Ihre Einbeziehung in den täglichen Gärtnereibetrieb erleben sie als wertvolle Tätigkeit, die ihr Selbstwertgefühl hebt. Das wirkt sich höchst positiv auf ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit aus“, so Tiefenbacher.

Green Care: Von der Idee zum innovativen Projekt

Offiziell gestartet wurde das Projekt Green Care von der Landwirtschaftskammer Wien im Frühjahr 2011. Seither hat es viel Aufmerksamkeit erregt, da es neben Urlaub am Bauernhof eine weitere Einkommensschiene für landwirtschaftliche Betriebe im Dienstleistungs- und Sozialbereich erschließt. Wie sich bei der ersten Green Care-Tagung im Juni 2012 gezeigt hat, gibt es eine große Nachfrage von seiten der VerantwortungsträgerInnen aus dem Agrar-, Sozial-, Wirtschafts-, Bildungs- und Gesundheitsbereich. Auch erste Master- und Bachelorarbeiten zum Thema Green Care wurden bereits abgeschlossen.

Nähere Informationen unter www.greencare-wien.at

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