Das 1. BürgerInnen-Solarkraftwerk Wiens ist am Netz

Die Vizebürgermeisterinnen Brauner und Vassilakou eröffneten gemeinsam mit Wien Energie Geschäftsführerin Susanna Zapreva am 4. Mai 2012 eine Photovoltaik-Anlage. Das erste Solarkraftwerk in Wien wurde mit BürgerInnen-Beteiligung ermöglicht. Es ist eines von vier geplanten in diesem Jahr und steht in Donaustadt. Errichtet und betrieben wird es von Wien Energie.

im Bild v.l.n.r. Vizebürgermeistern Maria Vassilakou, Vizebürgermeisterin Renate Brauner, Bezirksvorsteher Donaustadt Norbert Scheed, Wien Energie-Geschäftsführerin Susanna Zapreva und Wien Energie-Geschäftsführer Robert Grüneis
Vizebürgermeistern Maria Vassilakou, Vizebürgermeisterin Renate Brauner, Bezirksvorsteher Donaustadt Norbert Scheed, Wien Energie-Geschäftsführerin Susanna Zapreva und Wien Energie-Geschäftsführer Robert Grüneis (c) Preiss

Nur zwei Monate nach der offiziellen Präsentation des Photovoltaik-Beteiligungsmodells von Wien Energie ging nun – wie angekündigt – die erste Anlage in Betrieb. Das erste BürgerInnen-Solarkraftwerk steht am Freigelände des Wien Energie-Kraftwerks Donaustadt. Dort speisen insgesamt 2.100 Photovoltaik-Module mit einer Leistung von 500 Kilowattpeak (kWp) ab sofort Energie in das Wiener Stromnetz ein. Damit können rund 200 Wiener Haushalte mit Sonnenstrom versorgt werden.

Die Paneele haben eine Solar-Gesamtfläche von ca. 3.360 m2 und sind auf einem rund 8.000 m2 großen Platz montiert. Insgesamt werden so pro Jahr 500.000 kWh Strom erzeugt. Bis Herbst sind insgesamt vier Solarkraftwerke mit einer Leistung von 2.000 kWp an vier Standorten in Wien geplant, Ökostrom für rund 800 Wiener Haushalte. Die 2. Anlage wird in Wien Leopoldau gebaut. Für das 3. und 4. Kraftwerk sind Standorte im 23. und 3. Bezirk in der Detailprüfung.

Für die Umwelt bedeutet die Umsetzung eine jährliche Einsparung von rund 800 Tonnen CO2. Diese Menge an Kohlendioxid emittiert ein durchschnittlicher PKW auf einer Strecke von 5 Millionen Kilometer beziehungsweise wenn er 125 Mal um die Erde fährt. In zwei Jahren soll eine installierte Leistung von 25.000 kWp erreicht sein, das spart 10.000 Tonnen CO2 pro Jahr, die Menge, die ein Auto beim Zurücklegen einer Strecke von 62 Millionen km bzw. 1550 Erdumrundungen emittiert.

Großer Andrang

Der Run auf das Solar-Kraftwerk war enorm, am 28. Februar wurde das Projekt der Öffentlichkeit präsentiert und die Beteiligung online auf www.buergersolarkraftwerk.at möglich – und nur 26 Stunden waren die ersten 2.100 Paneele verkauft. Innerhalb von nur sechs Wochen waren drei der BürgerInnen-Solarkraftwerke reserviert bzw. verkauft. Darüber freuen sich nicht nur Wien Energie, sondern auch die beiden Vizebürgermeisterinnen der Stadt Wien, Renate Brauner und Maria Vassilakou.

Wirtschaftsstandort Wien

Vizebürgermeisterin Brauner: „Unser Ziel ist es mit intelligenten Investitionen in innovative Projekte unseren Wiener Weg weiter fortzusetzen und damit die Position Wiens als Wirtschaftsstandort, als Energie- und Ökologie-Musterstadt aber auch als Forschungsmetropole zu festigen und weiter auszubauen. Ein Musterbeispiel für ein solches innovatives Projekt – das erste Wiener BürgerInnen Solarkraftwerk – eröffnen wir heute. Unsere Investitionen im Bereich der kommunalen Infrastruktur sichern Lebensqualität, sie schaffen Wohlstand und sie sichern darüber hinaus Arbeitsplätze“, so Brauner.

Rot-grünes Regierungsprogramm

Vizebürgermeisterin Brauner ging bei der Eröffnung am 4. Mai in Donaustadt auch auf das Wiener rot-grüne Regierungsprogramm ein: „Ein Punkt davon war die Umsetzung eines „Solarkraftwerk der WienerInnen“ als Maßnahme für den Klimaschutz. Dieses haben wir mit der Inbetriebnahme dieser ersten Anlage als erfolgreich umgesetzt. Und nicht zuletzt der Anklang, den das Projekt bei den Wienerinnen und Wienern findet zeigt ganz klar, dass wir in Wien sowohl ökonomisch als auch ökologisch auf dem richtigen Weg sind.“ Daher plant Wien Energie im Rahmen seiner Photovoltaik-Initiative bereits eine Reihe weiterer Anlagen dieser Art.

 „Großes Bedürfnis nach Solarstrom in Wien“

„In Wien gibt es derzeit einen regelrechten Run auf PV-Anlagen“, stellt Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou fest: „Und Wien ist bei der Förderung von PV-Anlagen führend in Österreich. Ich will, dass die Stadt Impulsgeber bei innovativen Energietechnologien wird und damit seine Position als führende smart city in Europa weiter ausbaut.“

Allein in den vergangenen vier Monaten wurden PV-Projekte im Umfang von 9,8 Millionen Euro eingereicht und Förderungen von 1,97 Millionen Euro ausgeschüttet. Die Gesamtleistung dieser Anlagen beträgt 3.413 kWp, womit zusätzlich 3.434 MWh Solarstrom pro Jahr erzeugt werden wird. Mittlerweile sind in Wien an die 730 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 9.750 kWp in Betrieb, darunter auch zahlreiche Vorzeigeprojekte auf Dächern öffentlicher Gebäude. Mit diesen Anlagen werden in Wien jährlich etwa 9.115 MWh Solarstrom produziert, was dem Strombedarf von etwa 3.300 Haushalten entspricht.

Neue Energiepolitik

Vassilakou: „Mit dem 1. WienerInnen-Bürgersolarkraftwerk geht Wien neue Wege in der Energiepolitik. Ich freue mich sehr, dass ich heute, nur rund zwei Monate nach der Präsentation des Beteiligungsprojekts von Wien Energie hier stehen kann mit meinen KollegInnen, um die erste Anlage eröffnen zu können. Der Andrang hat uns Recht gegeben: Die Bürgerinnen und Bürger haben auf die Möglichkeit schon lange gewartet – das zeigt der Ausverkauf: Bereits drei der für heuer geplanten vier Kraftwerke in Wien sind weg.“

Zum ersten Mal ist es nun für alle Wienerinnen und Wiener möglich, sich an einem städtischen Solarenergieprojekt zu beteiligen und selbst die Erzeugung von Sonnenstrom zu voranzutreiben. Vassilakou: „Die Neuausrichtung unserer Energiepolitik ist eine der zentralen Herausforderungen des kommenden Jahrzehnts, im Hinblick auf den Klimaschutz, in Zusammenhang mit Versorgungssicherheit und der Reduzierung von Energieimporten. Dieses BürgerInnen-Kraftwerk ist der Anfang für den Aufbruch in eine solare Energiezukunft.“

50 %-Ziel an erneuerbaren Energieträgern

Wien Energie-Geschäftsführerin Susanna Zapreva: „Das Beteiligungsmodell ist ein erster Meilenstein der Photovoltaik-Initiative von Wien Energie. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieerzeugung bis 2030 auf 50 Prozent zu erhöhen. Dazu werden wir neben Wind, Geothermie und Wasser stark Sonnenenergie nutzen.

Die BürgerInnen-Solarkraftwerke sind der Beginn der Wien Energie-Solaroffensive. Durch diese Initiative erhalten insbesondere jene Bürgerinnen und Bürger, die kein eigenes Haus besitzen, die Möglichkeit am Ausbau der erneuerbaren Energien aktiv mitzuwirken. Denn insbesondere in einer Großstadt wie Wien, in der 80 Prozent der Bevölkerung in Miete leben, ist die Errichtung einer eigenen Ökostrom-Anlage nicht immer möglich. Wir wollen aber jeder Kundin und jedem Kunden die Möglichkeit geben die Energiewende mitzugestalten.“

Das Beteiligungsmodell im Detail:

Über die Internetseite www.buergersolarkraftwerk.at oder unter der Telefonnummer: 0810-610-803 kann jede Bürgerin, jeder Bürger sich bis zu maximal zehn Photovoltaik-Module, auch Paneele genannt, sichern. Ein halbes Paneel kostet 475 Euro, ein ganzes Paneel 950 Euro. Die Beteiligten profitieren finanziell von der Sonnenenergienutzung mit jährlich 3,1 Prozent. Wien Energie schüttet diese Vergütung einmal pro Jahr aus. Die Laufzeit beträgt mindestens fünf Jahre, wobei es eine Möglichkeit zur vorzeitigen Kündigung gibt. Nach Ablauf der Lebensdauer der Anlage nach zirka 25 Jahren fließt der Beteiligungsbetrag zur Gänze an die BürgerInnen zurück. Infoanfragen: buergersolarkraftwerk@wienenergie.at Alle Informationen gibt es im Internet: www.buergersolarkraftwerk.at

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