Wirtschaftsagentur Wien: Eröffnung Technologiezentrum aspern IQ

Das erste Gebäude setzt neue Standards in der Seestadt
Nach 14 Monaten Bauzeit ist das neue Technologiezentrum aspern IQ als erster sichtbarer Meilenstein in der Seestadt fertiggestellt. Das 6.600 Quadratmeter große Gebäude wurde von der Wirtschaftsagentur Wien errichtet und übernimmt eine Vorreiterolle im größten Stadtentwicklungsgebiet Europas. Bei Planung und Errichtung wurden höchste ökologische Standards umgesetzt. So produziert das aspern IQ mehr Energie als es verbraucht, auf der Fassade wächst Schilf und Heizkörper sind gänzlich überflüssig. Für die Unternehmen stehen Büros, Labors aber auch Produktionsflächen zur Verfügung. „In der Seestadt hat die Zukunft bereits begonnen. Wir schaffen im aspern IQ 250 Arbeitsplätze in den Bereichen Umwelttechnik und nachhaltige Technologien. Damit setzten wir ganz bewusst ein Zeichen für Zukunftsbranchen, die ein großes Wachstumspotenzial in der Stadt haben. Die 70 Menschen, die bereits heute hier arbeiten, werden auf jeden Fall als Pionierinnen und Pioniere in die Geschichte der Seestadt eingehen“, ist Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner überzeugt.

Vzbgmin Brauner, Doris Bures, Aspern, Seestadt, Technologie, IQCredit: David Bohmann - PID
Technologiezentrum aspern IQ     IPTC: Copyright-Informationen     David Bohmann / PID

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Die Billardkugeln brachten aspern IQ zum Rollen und damit wurde das Technologiezentrum eröffnet (Wirtschaftsagentur Wien-GF Gerhard Hirczi, Vizebgmin Renate Brauner, BMin Doris Bures) IPTC: Copyright-Informationen David Bohmann / PID

 

Unter den ersten Mietparteien im Technologiezentrum ist die research TUb, eine Tochtergesellschaft der TU Wien. Die Wissenschaftler wollen mit ihrem Unternehmen eine Brücke zwischen innovativen kleinen und mittleren Betrieben und angewandten Lösungen aus der Forschung schlagen. In einem Forschungslabor werden innovative Produktionslösungen erarbeitet und es stehen auch eigene Produktionsmaschinen bereit.

Ausgezeichnete Bauweise

„Mit dem aspern IQ wird ein sichtbares Zeichen für die Stadt der Zukunft, die Smart City, gesetzt. Hier in der Seestadt wird heute nicht nur die Stadttechnologie von morgen, sondern auch von übermorgen entwickelt und im Echtbetrieb erforscht. Damit nehmen wir europaweit eine Vorreiterrolle in der intelligenten Stadtentwicklung ein“, so Technologieministerin Doris Bures anlässlich der Eröffnung des Technologiezentrums.

Das im Rahmen des BMVIT-Forschungsprogramms „Haus der Zukunft“ geförderte aspern IQ steht für die Umsetzung neuester bautechnischer Möglichkeiten. Als Plusenergie-Immobilie erzeugt das Gebäude mehr Energie als es verbraucht, bietet einen hohen Nutzerkomfort und erfüllt höchste Anforderungen an Nachhaltigkeit. Es wurde mit Ökobeton errichtet, der 80 Prozent weniger CO2-Emissionen verursacht und ist völlig PVC frei. Damit wurden in diesem Projekt wesentliche Ergebnisse des Forschungs- und Technologieprogramms „Haus der Zukunft“ umgesetzt und von Ministerin Bures für ihren Pioniergeist ausgezeichnet. Das Gebäude ist nach den Klimaaktiv-Richtlinien als Passivhaus zertifiziert und erhielt von der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (ÖGNB) 944 von 1000 möglichen Punkten.
 Innovation ermöglichen

Mit dem aspern IQ setzt die Wirtschaftsagentur Wien als erste Bauherrin in der Seestadt ganz bewusst einen Impuls im Bereich der Innovation. Für die Wiener Wirtschaft bieten sich heute und in Zukunft viele Möglichkeiten, die für eine Großstadt einzigartig sind, so Geschäftsführer Gerhard Hirczi: „In der Seestadt finden Unternehmen das, was Großstädte normalerweise nicht haben: Platz und Entfaltungsmöglichkeiten für Technologie, Produktion und Innovation. Mit unserem Technologiezentrum zeigen wir den Unternehmen, dass hier etwas Neues entsteht und wir laden sie ein, mit dabei zu sein.“

Intelligent gesteuert

Eines von vielen intelligenten Highlights des neuen Bürogebäudes ist die moderne Außenfassade, die in Kombination mit der luftdichten Gebäudehülle, Dreifachverglasung und einer 26 cm starken Wärmedämmung den Passivhausstandard ermöglicht. Durch die automatische Steuerung der Jalousien nach dem Sonnenstand, bietet sie ein Optimum an Tageslicht und schützt vor Wärme und Sonne. Die Fassadenbegrünung mit Schilf bindet Staub, speichert Feuchtigkeit und trägt so zu einer Verbesserung des Raumklimas bei. Integrierte Photovoltaikelemente ergänzen die Fassadenkonstruktion. Mit weiteren aufgeständerten Photovoltaik-Paneelen auf dem Flachdach sowie an der Fassade und am Dach der Technikzentrale, insgesamt eine Fläche von 1.300 Quadratmeter, ist die Photovoltaikanlage des aspern IQ eine der größten Solaranlagen bei Gewerbeimmobilien in Österreich.

Die Lüftung erfolgt bedarfsgesteuert auf Basis einer Luftgütemessung eines CO2-Sensors. Im Winter wird die erzeugte Abwärme der Server im Gebäude zur Unterstützung der Heizung genutzt. Im Sommer kühlen Leitungen, die in den Betonkern eingelassen wurden, das Gebäude mit Grundwasser aus einem eigens gegrabenen Brunnen.

Infrastruktur für die Zukunft

Bereits in einem Jahr wird die U2 direkt in die Seestadt fahren. Für eine gute Anbindung sorgt bis dahin ein eigens eingerichteter Shuttlebus, der im Halbstundentakt zwischen der U2 Station Aspernstraße und der Seestadt verkehrt. Im aspern IQ gibt es eine E-Ladestation die es Mieterinnen und Mietern bereits heute ermöglicht, Elektroautos und Elektrofahrräder bequem während des Arbeitstages aufzuladen.

In der Seestadt dominiert derzeit noch der Tiefbau. Es wird mit Hochdruck an der technischen Infrastruktur für den südlichen Stadtteil gearbeitet. Kanal- und Straßenbauarbeiten sind in vollem Gange: Beispielsweise entstehen bis 2014 50.000 Quadratmeter Fahrbahnen für ein mehrere Kilometer langes Straßen- und Wegenetz. Dazu kommen jeweils sieben Kilometer Kanal und Wasserleitungen. Dabei werden tausende Kubikmeter Erde bewegt. Die ersten Wohnbauten werden Ende 2014 fertiggestellt, der erste Teil eines großen Bildungscampus für den Südteil im Herbst 2015 eröffnet. Durch intelligente Baustellenlogistik soll ein Gros der Aushubmaterialien vor Ort wiederverwendet werden oder allenfalls per Bahn abtransportiert werden, um tausende Lkw-Fahrten einzusparen. Denn in aspern wird Nachhaltigkeit in jeder Projektphase großgeschrieben.

http://wirtschaftsagentur.at/

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