StR Ludwig: 760 kostengünstige Wohnungen in Wien-Donaustadt

Ausstellung der geförderten Wohnprojekte im Besucherforum der Wiener Linien in der U3-Station Volkstheater von 25. bis 28. November 2011
 Die Schau bietet allen Interessierten einen ersten Überblick über die Projekte, die 2014/2015 bezugsfertig sein werden. Zu sehen sind die Siegerprojekte des Bauträgerwettbewerbs für die Liegenschaften Polgarstraße 30a, Podhagskygasse II und Mühlgrund II – sowie weitere eingereichte Beiträge. Thematischer Schwerpunkt des Bauträgerwettbewerbs war kostengünstiges Wohnen. Wohnbaustadtrat Michael Ludwig eröffnete gestern, Donnerstag, gemeinsam mit dem Donaustädter Bezirksrat Karl Gasta, der Geschäftsführung des wohnfonds_wien, Michaela Trojan und Dieter Groschopf, dem Juryvorsitzenden des Bauträgerwettbewerbs, Rudolf Scheuvens sowie dem Leiter der Wiener Wohnbauforschung, Wolfgang Förster, die Ausstellung. ****
Bei der Ausschreibung für den Bauträgerwettbewerb wurde – neben den allgemeinen Qualitätskriterien Architektur, Ökonomie, Ökologie und Soziale Nachhaltigkeit – das besondere Augenmerk auf kostengünstiges Wohnens gelegt. Ziel war es, Mietwohnungen mit möglichst niedrigem Eigenmittelanteil zu schaffen. Eine Herausforderung, der sich die Projektteams in intensiver Zusammenarbeit mit ExpertInnen der Finanz- und Bauwirtschaft zu stellen hatten.

„Die weltweit angespannte Finanzsituation sowie die steigenden Grundstücks- und Baupreise stellen auch den geförderten Wohnbau vor große Herausforderungen. Daher ist es mein vorrangiges Ziel, das kostengünstige Preisniveau geförderter Wohnungen in Wien für die Zukunft zu sichern. Dies unter weiterer Verbesserung der weltweit anerkannten, hohen Qualität des geförderten Wiener Wohnbaus. Dabei ist eine ganzheitliche Perspektive entscheidend. Denn die Wohnkosten setzen sich aus mehreren Faktoren – Baukosten, Miete, Betriebskosten sowie Heizwärmebedarf – zusammen. Auch bei der Wohnqualität gilt es, gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, wie den Trend zu Singlewohnungen und die wachsende Gruppe der Seniorinnen und Senioren, noch punktgenauer zu berücksichtigen. Hand in Hand damit geht die steigende Bedeutung sozialer Netze im unmittelbaren Wohnumfeld. Mit den neuen Wohnprojekten in der Donaustadt werden einerseits weitere Innovationen zur Reduzierung der Wohnkosten umgesetzt, auf der anderen Seite wurde auch hoher Wert auf individuell maßgeschneiderte Wohnangebote und die Förderung des guten Zusammenlebens gelegt“, erklärte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.

„Durch kompakte und daher auch sehr energieeffiziente Baukörper, die Minimierung der Erschließungsflächen sowie eine durchdachte Planung der Wohnungen konnten schon im Vorfeld Kosten vermieden werden. Zudem brachten die Bauträger einen höheren Eigenmitteleinsatz in die Projekte ein. Somit war es möglich, bei Fremddarlehen, die die Bauträger meist zusätzlich zu den Fördermitteln der Stadt Wien zur Finanzierung der Baukosten in Anspruch nehmen, eine Fixierung des Zinssatzes auf zehn Jahre, also auf einen weit größeren Zeitraum als üblich, zu erreichen. Der Vorteil für die Mieterinnen und Mieter liegt dabei in einer günstigeren Refinanzierung des Bauvorhabens bei steigenden Zinsen. 499 der insgesamt 760 Wohnungen werden supergefördert, für deren Bezug nur sehr geringe Eigenmittel erforderlich sind. Nachdem fast alle Grundstücke von der Stadt Wien im Baurecht an die Bauträger vergeben wurden, können auch die geförderten Wohnungen zu sehr günstigen Eigenmittelbeiträgen vergeben werden,“ skizzierte Ludwig die kostenseitigen Vorteile der Projekte für die künftigen MieterInnen. „Alle Wohnbauten überzeugen durch ihre Energieeffizienz, was sich wiederum als kostensparend auswirkt. Darüber hinaus bieten einige der Projekte eine Absenkung des Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrages in den ersten drei Jahren sowie die Möglichkeit einer teilweisen Betreuung der Wohnhausanlage durch die Hausgemeinschaft, um die Betriebskosten zusätzlich zu senken. Die Ausstattung eines Teils der Wohnungen mit Balkonen, die nicht zur Wohnnutzfläche zählen, stellt eine weitere Maßnahme zur Reduktion des Mietpreises dar“, führte der Wiener Wohnbaustadtrat weiter aus.

„Flexible Wohnungsgrundrisse, die an die individuelle Lebenssituation der Bewohnerinnen und Bewohner anpassbar sind, sowie attraktive Grün- und Freiräume sorgen für eine hohe und bedarfsgerechte Wohnqualität. Das gute Miteinander der Hausgemeinschaften wird u.a. durch optimale räumliche Voraussetzungen wie Treffpunkte und Gemeinschaftsgärten, aber auch durch die Mitbestimmung bei der Planung und Nutzung der Gemeinschaftseinrichtungen gefördert“, betonte Ludwig, der die Gesamtbaukosten aller Projekte mit rund 98 Mio. Euro bezifferte. „Die Stadt Wien schießt für die Errichtung der Projekte beträchtliche Fördermittel im Gesamtausmaß von 40 Mio. Euro zu.“

Die Wohnprojekte im Überblick

Polgarstraße 30a – Bauplatz A und B Das Projekt auf Bauplatz A (Bauträger: Siedlungsunion) umfasst 152 Mietwohnungen mit Superförderung. Zu den Gemeinschaftsräumen zählen u.a. ein multifunktioneller Saal mit Jugendtreff, zwei Kinderspielräume, ein Musikproberaum sowie eine Fahrradwerkstätte. Die 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen – alle sind mit Balkonen, Loggien oder NutzerInnengärten ausgestattet – bieten vielfältige Grundrisse. Es besteht die Möglichkeit, die Wohnungen horizontal oder vertikal zu koppeln. Voraussichtlicher Baubeginn ist im März 2013, Bezugstermin im März 2015. Kosten: Eigenmittel: ca. 64,91Euro/ m2; monatliche Miete: ca. 7,48 Euro/m2

Auf Bauplatz B (Bauträger: EBG) entstehen 241 Mietwohnungen mit Superförderung. Alle der 1 bis 5-Zimmer-Wohnungen verfügen über flexible Grundrisse und sind mit Balkonen, Loggien oder NutzerInnengärten ausgestattet. Weiters gibt es 22 wohnungsexterne, temporär zumietbare Räume, die z.B. als Büro, für betreutes Wohnen, oder als Gästezimmer genutzt werden können. An Gemeinschaftsräumen stehen u.a. ein Gemeinschaftszentrum mit Café, Gemeinschaftsdachterrassen, gemeinschaftliche Obst- und Gemüsegärten, Kleinkinderspielplätze sowie eine Jugendzone zur Verfügung. Darüber hinaus sind in der Wohnhausanlage ein Kindertagesheim und eine SOS Kinderwohngruppe geplant. Voraussichtlicher Baubeginn ist im Februar 2013, Bezugstermin im Dezember 2014. Kosten: Eigenmittel: ca. 60,80Euro/ m2; monatliche Miete: ca. 7,83 Euro/m2.

Podhagskygasse II, Bauplatz 1, 2 und 3 Das Projekt auf Bauplatz 1 (Bauträger: BWS) beherbergt 64 geförderte Mietwohnungen mit 2 bis 5 Zimmern sowie zwei Wohngemeinschaften mit zehn Heimplätzen. Unterschiedlichste Grundrisse sowie wohnungsexterne, temporär zumietbare Räume sorgen für maßgeschneiderte Wohnungsangebote. Neben Indoor-Gemeinschaftsräumen sind im Grün- und Freiraum ein zentraler Platz als Treffpunkt, ein Grillplatz sowie Kleinkinderspielplätze und ein Ballspielplatz geplant. Voraussichtlicher Baubeginn ist im Oktober 2012, Bezugstermin im September 2014. Kosten: Eigenmittelanteil ca. 82 Euro/m2 (das entspricht: Baukostenbeitrag: ca. 70 Euro/m2; Grundkostenanteil: ca. 12 Euro/m2); monatliche Miete: ca. 7,14 Euro/m2.

Ein vielfältig gestaltetes Wohnungsangebot zeichnet auch das Wohnprojekt auf Bauplatz 2 (Bauträger: WBV-GPA) aus. 60 geförderte Mietwohnungen mit 2 bis 5 Zimmern werden dort zur Auswahl stehen. Alle Wohnungen sind mit Loggien/Balkonen/Terrassen oder NutzerInnengärten ausgestattet. Ein Gemeinschaftspavillon, ein Kinder- und Jugendspielplatz sowie ein großzügiges Grünraumkonzept, das einen zentralen Dorfplatz mit Mehrfachnutzung, gemeinschaftlich nutzbare Gartenhöfe und einen Anger als Wohn- und Spielstraße vorsieht, runden das Angebot ab. Außerdem gibt für die Hausgemeinschaft auch die Möglichkeit, die Anlage teilweise (mit Ausnahme der Winter- und Sommerbetreuung der Gehwege, die durch eine befugte Hausbetreuungsfirma erfolgt) in Selbstorganisation zu betreuen. Voraussichtlicher Baubeginn ist im Juli 2012, Bezugstermin im März 2014. Kosten: Eigenmittel: ca. 102 Euro/m2; monatliche Miete: ca. 6 Euro/m2.

Das Projekt auf Bauplatz 3 (Bauträger: Neuland) verfügt über 106 supergeförderte Mietwohnungen mit 2 bis vier Zimmern. Bei der Vermietung werden nachbarschaftliche Wünsche berücksichtigt, außerdem gibt es Angebote für Personen mit Betreuungsbedarf. Der Wohnungskatalog sieht zwei bis vier-Zimmer-Geschoßwohnungen, die alle mit Balkon, Loggien, Terrassen oder NutzerInnengärten sowie mit Fußbodenheizung ausgestattet sind. Im als Spiel- und Erholungsraum gestalteten Grünbereich gibt es u.a. einen befestigten Platz im Zentrum sowie einen Obst- und Gemüsegarten mit anmietbaren Beeten. Auch hier gibt es für die Hausgemeinschaft die Möglichkeit, die Anlage teilweise in Selbstorganisation zu betreuen. Voraussichtlicher Baubeginn ist im Februar 2013, Bezugstermin im August 2014. Kosten: Eigenmittel: ca. 50 Euro/m2; monatliche Miete: ca. 7,70 Euro/m2.

Mühlgrund II Das Wohnprojekt (Bauträger: ÖSW) für den Bauplatz Mühlgrund II beherbergt 137 geförderte Mietwohnungen mit 2 bis 4 Zimmern sowie drei Ateliers bzw. Büros. Weiters ist auch betreutes Wohnen in Zusammenarbeit mit Clara Fey Kinderdörfer geplant. Alle Wohnungen besitzen flexible Grundrisse und sind mit Loggien, Balkonen oder Terrassen ausgestattet. Zimmer können zugeschaltet und Wohnungen zusammengelegt werden. Im Grünbereich sind ein zentraler Platz, Gemeinschaftsterrassen mit Beeten, Holzterrassen in den Atriumhöfen sowie Kinderspielplätze geplant. Die Anlage kann auf Wunsch von der Hausgemeinschaft teilweise in Selbstorganisation betreut werden. Voraussichtlicher Baubeginn ist im Jänner 2013, Bezugstermin im Jänner 2015. Kosten: Eigenmittel: ca. 216 Euro/m2 wobei der darin enthaltene Baukostenbeitrag auf 5 Jahre gestundet werden kann (das entspricht: Baukostenbeitrag: ca. 196 Euro/m2, Grundkostenanteil: ca. 20 Euro/m2); monatliche Miete: ca. 6,58 Euro/m2.

Die Ausstellung

Die Ausstellung ist von 25. bis 28. November 2011 geöffnet: Freitag, 25. November 2011, 9.00 bis 20.00 Uhr Samstag, 26. November 2011, 10.00 bis 18.00 Uhr Sonntag, 27. November 2011, 10.00 bis 18.00 Uhr Montag, 28. November 2011, 9.00 bis 13.00 Uhr.

Ort: Besucherforum der Wiener Linien, U3-Station Volkstheater, Abgang/Aufgang Burggasse, im Zwischengeschoss U2 neben der Stationsüberwachung.

Service

Nähere Informationen über die geplanten Wohnprojekte in der Donaustadt sind beim Wohnservice Wien, Tel.: 24 503-25800, www.wohnservice-wien.at, erhältlich.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.