stadtUNbekannt: Mit der „Media-Box“ durch Wiens U-Bahn-Netz

wien.at zog es für diesen Teil der Serie stadtUNbekannt nach Erdberg in das Ausbildungszentrum der Wiener Linien. Ein 3-D-Video, drei Beamer und ein Computer – schon ist die „Media-Box“ für die zeitgemäße Ausbildung von Öffi-FahrerInnen einsatzbereit. Mit der „Media-Box“ trainieren die MitarbeiterInnen in Form von virtuellen U-Bahn-Fahrten neue Streckenverläufe mit dem festen Boden des Ausbildungszentrums unter den Füßen. Das Spezialvideo vermittelt realistisch einen 180-Grad-Sichtradius, genau wie aus einer echten U-Bahn-FahrerInnen-Kabine heraus. VRVis (Wiener Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung) hat ein Verfahren entwickelt, das eine wirklichkeitsgetreue Darstellung von U-Bahn-Strecken mit allen Kurven, Kreuzungen und anderen Eigenheiten ermöglicht. „Für die Schulungen auf der jüngsten U2-Verlängerung wurde mit einer Spezialkamera der neue Abschnitt zwischen Aspern und Seestadt bis ins kleinste Detail aufgenommen“, erklärt Wiener Linien-Ausbildner Rainer Bartos.

stadtUNbekannt: Mit der „Media-Box“ durch Wiens U-Bahn-Netz
Die neue Ausbildungstechnik der Wiener Linien hat viele Vorteile für die Öffi-FahrerInnen. IPTC: Copyright-Informationen David Bohmann / PID

Längste Gerade im Wiener U-Bahnnetz in Aspern

Während der virtuellen Fahrt auf der Wand, bei der es mit bis zu 40 Stundenkilometern voran geht, erklärt und instruiert der Ausbildner die KollegInnen und macht auf Besonderheiten der Strecke aufmerksam – von Haltepunkt zu Haltepunkt. Etwa, dass es zwischen Aspern Nord und Hausfeldstraße die längste Gerade im Wiener U-Bahnnetz gibt, welche Umsteigemöglichkeiten zu anderen Linien es bei den jeweiligen Stationen gibt, wo die Wendestege sind, die bei Verspätungen oder Behinderungen für U-Bahnen einen Richtungswechsel ermöglichen. Der größte Vorteil der Schulung mit der „Media-Box“ ist, dass die neue Strecke nur einmal für das Video abgefahren werden muss.

Vorteile für FahrerInnen

„Der positive Effekt für unsere MitarbeiterInnen ist dabei, dass sie im Ausbildungszentrum konzentriert und in Ruhe auf besondere Gegebenheiten der neuen Streckenabschnitte achten können. Im Gegensatz zu früher, wenn sie zu viert oder fünft in der kleinen Fahrerkabine saßen“, so Rainer Bartos. Bei rund 470 U-Bahn-FahrerInnen hat es außerdem deutlich länger gedauert bis alle das Training im Probebetrieb durchmachen konnten. Zudem mussten die Übungsfahrten viel langsamer als herkömmliche Fahrten absolviert werden, um den Sicherheitsvorschriften zu entsprechen.

Erweiterung des Einsatzes und neue Einrichtungen

Das Wiener U-Bahn-Netz wird laufend ausgebaut. Nach der U2-Verlängerung bis zur Seestadt Aspern folgt bis 2017 die U1-Verlängerung bis Oberlaa. Dann kommt wieder die „Media-Box“ zum Zug. Die Ausbildung mit der neuen Technik funktioniert so gut, dass das Schulungs-Modell auch auf U6-Linien und Straßenbahn-Strecken ausgeweitet wird. „Derzeit wird daran gearbeitet, einen wirklichen Simulator anzuschaffen. Damit könnten die neuen Strecken auch tatsächlich virtuell befahren werden“, weiß Rainer Bartos.

Pressebilder in Kürze unter: www.wien.gv.at/pressebilder

Weitere Artikel aus der Reihe stadtUNbekannt im Internet: www.wien.gv.at/kultur/chronik/stadtunbekannt.html

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