Segensfeier Papstkreuz

Wien, 16.06.2012 (KAP) Zu einem großen Fest des Glaubens und des Miteinanders in Wien wurde die Segensfeier des renovierten Papstkreuzes im Donaupark: „Das Kreuz ist ein Zeichen der Hoffnung und der Erlösung für alle Menschen dieser Stadt“, betonte Kardinal Christoph Schönborn am Samstag bei der Feier vor über tausend Gläubigen und mit Vertretern der christlichen Ökumene. Gleichzeitig dankte der Wiener Erzbischof dafür, in der Stadt Wien einen „Partner für die Erhaltung des Kreuzes“ zu haben. In Vertretung des Wiener Bürgermeisters hielt Vizebürgermeister Michael Ludwig fest, dass der Ort vor dem Papstkreuz „für das friedliche Miteinander ein Zeichen der Begegnung“ sein solle.

Aussendungs Original: http://www.kathpress.at/site/nachrichten/database/47570.html?SWS=6412d2e245603c2d33c6c724d7c55c2b

papstkreuz

Der Wiener Erzbischof erinnerte an die Worte von Papst Johannes Paul beim Festgottesdienst vor dem Kreuz im September 1983, wonach Christus „das ganze Leben des Menschen in ein neues Licht gestellt“ habe. Darum stehe dieses Kreuz über der Stadt, „weil es ein Zeichen der Hoffnung auf ein Leben in diesem Licht, ein Leben in Würde und Freiheit und Geborgenheit für alle Menschen dieser Stadt ist“, so der Kardinal. Als „Zeichen der Liebe Gottes“ ermahne das Kreuz gleichzeitig an „die Verantwortung für die Schwächsten unter uns: die Ungeborenen, die Kranken, die Alten, die Ausgegrenzten“.

Das weithin sichtbare Kreuz – eine 42 Meter hohe und 56 Tonnen schwere Stahlkonstruktion – erinnert an den Gottesdienst, den Papst Johannes Paul II. am 11. September 1983 mit rund 300.000 Gläubigen im Donaupark gefeiert hat. Zur Segensfeier des renovierten Kreuzes pilgerten am Samstagnachmittag Gruppen aus allen Teilen Wiens Gruppen mit großen Kreuzen in den Donaupark. Die Feier war geprägt von Erinnerungen an den Papstbesuch von 1983. So legten u. a. Teilnehmer von damals ein persönliches Glaubenszeugnis ab.

Ludwig: Zeichen für friedliches Miteinander

Beim Festakt vor der Segensfeier erinnerte auch der Wiener Vizebürgermeister Michael Ludwig an die Feier mit dem Papst vor knapp dreißig Jahren. Der Ort vor dem Papstkreuz, solle „für das friedliche Miteinander ein Zeichen der Begegnung sein, so wie 1983, als noch der ‚Eiserne Vorhang‘ hunderttausende Menschen hier zusammenführte.“ Der Ort erinnere somit an jene, die nicht in Freiheit leben können. Gleichzeitig gehe es heute, wo die Grenzen offen sind, darum, Verantwortung und Toleranz anderen Kulturen gegenüber zu lernen und miteinander zu pflegen, hielt Ludwig fest.

Ausdrücklich dankte der Wiener Vizebürgermeister der Kirche für den Dialog und das gemeinsame Lösen gegenwärtiger Probleme. Menschen suchten heute Unterstützung in ihrer spirituellen Entwicklung und finden dabei in der Kirche Hilfe – auch dafür müsse man dankbar sein, sagte der Vertreter der Stadt Wien. Ludwig schloss mit einem persönlichen Wort an den Kardinal: „Ich schätze die Art wie Sie versuchen, die große katholische Kirche unter einem Dach zu halten.“

 

Die eigentliche Segensfeier mit Kardinal Schönborn stand unter dem Motto „Unsere Hoffnung ist Jesus Christus“. Sie wurde maßgeblich vom Bischofsvikar für die Stadt Wien, Dariusz Schutzki, vorbereitet und so wie im Jahr 1983 mit einem feierlichen „Te Deum“ beendet. Die musikalisch Gestaltung erfolgte durch den Chor „Gaudete“ der Polnischen Gemeinde in Wien, den Jugend- und Studentenchor „Przystan“ der Polnischen Gemeinde sowie durch den Blasmusikverein St. Georg Kagran.

 

Vom Provisorium zum „Zeichen des Glaubens“

Ursprünglich nur als Provisorium gedacht, wurde das Kreuz nach 1983 bald zu einem „Zeichen des Glaubens“ und zu einem Ort des Gebets. Nachdem der Konstruktion im Laufe der Zeit der Rost zugesetzt hatte, musste es 2006 notgesichert und die Umgebung abgesperrt werden. Vorerst wurde ein Abbruch des Kreuzes überlegt. Doch als sich zahlreiche Gläubige für dessen Erhalt einsetzten, einigten sich Kardinal Schönborn und Bürgermeister Häupl schließlich auf die Generalsanierung.

Die Renovierung wurde im Dezember des Vorjahres abgeschlossen. Die Kosten von rund 200.000 Euro teilten sich Stadt und Erzdiözese, ein kleinerer Betrag kam aus eigens gesammelten Spenden eines Vereins. Nachdem sich das Kreuz auf öffentlichem Grund befindet, hat die Stadt Wien die Erhaltungspflicht übernommen.

 

 

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