Nachhaltigkeitspilotbezirk Donaustadt – Artikel Printausgabe 16

Die Nachhaltigkeitskonferenz von Rio ist derzeit in aller Munde. Doch wie kann Nachhaltigkeit im Alltag funktionieren? Zumeist werden mit Nachhaltigkeit Begriffe wie „hoher zeitlicher Aufwand“, „hoher finanzieller Aufwand“ und „Unbequemlichkeit“ verbunden, etwas Beschwerliches, das man auf sich nimmt um eine lebenswerte Umwelt zu erhalten. Dass es aber auch anders geht, zeigt die Donaustadt.

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BV Norbert Scheed

Über vier Jahre hinweg wurden Leitlinien erarbeitet, die für die weitere Entwicklung der Donaustadt als Richtlinien dienen sollen. Ziel war und ist es, die Dinge die uns in der Donaustadt lieb und wertvoll sind andauern zu lassen, zu erhalten. Da unser Bezirk der am raschest wachsende Bezirk Wiens ist, müssen gerade wir besonders sorgsam mit der weiteren Entwicklung der Donaustadt und unserer Gemeinschaft umgehen. Seit der Erarbeitung dieses Nachhaltigkeitsleitbildes sind eine Unzahl an Projekten umgesetzt worden: von Gemeinschaftsgärten, Mehrwegbecher bei Kirtagen, Generationenparks bis hin zu Bauernmarkt und Geothermieprojekt. All diese Projekte wurden in den letzten Jahren von privaten Personen, Firmen oder dem Bezirk und der Stadt mit viel Engagement umgesetzt und haben großen Anklang und Beachtung gefunden. Diese anhaltende und vielfältige Umsetzung des Leitbildes in den einzelnen Projekten hat nun dazu geführt, dass die Donaustadt im 20. Jahr nach der Konferenz in Rio von der Stadt Wien als Pilotbezirk für Nachhaltigkeit ausgewählt wurde. Das bedeutet, dass alle die Nachhaltigkeit betreffenden Maßnahmen und Aktionen der Stadt Wien verstärkt in unserem Bezirk konzentriert werden. Hierzu zählen beispielsweise der Ökobusinessplan, der Unternehmen bei der Umsetzung ökologischer Maßnahmen im Betrieb unterstützt. So hat beispielsweise die Zusammenarbeit der Stadlauer Kaufleute dazu geführt, dass im hohen Ausmaß Abfall vermieden werden konnte, gleichzeitig aber wurde durch diese Aktion auch das Image der Kaufleute gesteigert. Die Umweltberatung und Biohelpstelle steht für private Gartenbesitzer beim Einsatz von Nützlingen gegen Schädlinge beratend zur Seite. Der Bezirk stellt mit dem Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel wie der Linien 25 und 26, der U2 Station Aspern, sowie einem vollständig neu überarbeitetem Busnetz, der stetigen Verbesserung von Rad- und Fußwegen ein hervorragendes umweltfreundliches Verkehrssystem zu Verfügung, das auch stetig weiter ausgebaut wird. Auch Projekte die sich mit gesunder Ernährung und Bioprodukten beschäftigen werden gefördert. Bereits mehr als 50 Prozent der Mittagsmenüs in den städtischen Kindergärten werden aus Bio-Lebensmitteln hergestellt. Eine Broschüre mit Nahversorgern die Bio-Lebensmittel anbieten liegt in der Bezirksvorstehung auf. Unter dem Titel „Gut & günstig gemeinsam Kochen“ werden Kochkurse angeboten. Mehr als 99 Projekte, die nachhaltige Entwicklung begreifbar und erlebbar machen, laufen derzeit in der Donaustadt, die damit zu einem Vorreiter für nachhaltige Entwicklung geworden ist.

Norbert Scheed
Bezirksvorsteher

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