Ludwig/Scheed: Halbzeit Baugruppenwohnprojekt BROT-Aspern

Die BewohnerInnen dieses innovativen Projekts werden als PionierInnen der Seestadt noch heuer ihre Wohnungen beziehen
Eine Baugruppe bildet zuerst die Nachbarschaft, wählt die Architektur, plant den eigenen Lebensbereich, beauftragt den Bau und besiedelt das Gebäude. Dieses ist dann optimal auf die Bedürfnisse der Gruppe zugeschnitten. In Seesatdt aspern werden aktuell vier Baugruppen-Projekte realisiert. BROT-aspern errichtet mit dem Partizipationsprojekt einer Baugruppe ein Wohnheim mit 41 Wohneinheiten, das bereits im Herbst diesen Jahres bezugsfertig sein wird. Die zukünftigen BewohnerInnen gehören somit zu den ersten Siedlerinnen von aspern Die Seestadt Wiens. Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Bezirksvorsteher Norbert Scheed und Helmuth Schattovits, Projektkoordinator von BROT-aspern, informierten heute, Freitag über den Baufortschritt dieses gemeinschaftlichen Wohnprojekts. Die BewohnerInnen werden voraussichtlich im Herbst als PionierInnen die ersten SiedlerInnen in der Seestadt sein.****

Prtizipation und Mitbestimmung

„Partizipation und Mitbestimmung sind nicht nur wesentliche Elemente der Demokratie, sondern auch eng mit sozialer Nachhaltigkeit verknüpft. Durch das Partizipationsmodell ‚Baugruppen‘ forcieren wir die Einbindung der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner in die Gestaltung ihrer Wohnbauten. Wir schaffen damit Wohnprojekte, die punktgenau den Bedürfnissen entsprechen und erreichen eine weitere Steigerung der Wohnzufriedenheit. Alle Baugruppen des Seestadt werden mit Fördermitteln der Stadt im Ausmaß von rund 10 Millionen unterstützt, BROT-aspern bei Gesamtbaukosten von 7,6 Millionen Euro erhät eine Förderung ind Höhe von 2,2 Millionen“, hielt Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig fest.

„Beim Baugruppenprojekt BROT-aspern geht es bereits bei Bau und Planung des Wohnprojekts um die Bildung einer Gemeinschaft“, so Bezirksvorsteher Norbert Scheed, „die Pioniere der Seestadt sind damit BotschafterInnen eines neuen Kulturverständnisses von Stadt und Zusammenleben.“

„Als Projektkoordinator erlebe ich mit Freude, wie Menschen miteinander und füreinander in Selbstorganisation gemeinsam ein Wohnheim entwickeln und umsetzen, wie aus der Sehnsucht nach gemeinschaftlichem Wohnen, Wirklichkeit wird. Dankenswerter Weise unterstützt das Land Wien dieses Gelingen auch im Rahmen der Wohnbauförderung“, erklärte Helmuth Schattovits.

brot-web
BV Norbert Scheed, Wohnbaustadtrat Ludwig und BROT-aspern-Projektkoordinator Walther Schattovits (v.l.n.r.)

Der Verein BROT errichtet ein Wohnheim mit 41 Wohneinheiten mit einem bis vier Zimmern von 26 bis 150m2. Jede Wohneinheit verfügt mit Balkon, Terrasse oder Eigengarten über einen individuellen Freiraum. Die Netto-Nutzfläche beträgt 3.293m2. Zusätzlich zur Wohnnutzfläche werden 27 Prozent Gemeinschaftsflächen geschaffen – unter anderem für eine Gästewohnung, einen Gemeinschafts- und Therapieraum, Kinderspielraum, Sauna, zwei Werkstätten, Musikraum und Waschküche. Den BewohnerInnen steht auch eine Gemeinschaftsterrasse zur Verfügung. Straßenseitig wird ein halböffentliches Lokal mit separatem Zugängen eingerichtet. Die künftigen BewohnerInnen haben gemeinsam einen Verein gegründet, der als Bauherr und Besitzer auftritt. Das Gebäude selbst ist ein Wohnheim, in dem die Mitglieder des Vereins Wohnrecht haben. Grundsätzlich trachtet die Baugruppe B.R.O.T. danach, für sich eine möglichst gesunde Lebenssituation zu schaffen und möglichst umweltschonend zu bauen. Ein wesentliches Kriterium der Planung, für die Architekt Franz Kuzmich verantwortlich zeichnet, ist deshalb auch eine gute Gesamtenergieeffizienz, die durch den kompakten Baukörper und durch eine gute Wärmedämmung erreicht wird. Auf diese Weise wird der Niedrigstenergiehaus-Standard eingehalten. Gemeinsam mit den vier anderen Baugruppen dieses Baufelds wird der zentrale Freiraum, um den sich die fünf Wohngebäude gruppieren, gestaltet. Dazu liegt bereits ein Vorentwurf des Planungsbüros ZwoPK vor. Mit B.R.O.T. Kalksburg (2010) und B.R.O.T. Hernals (1990) gibt es bereits zwei erfolgreiche Vorgängerprojekte. Zwtl.: Baugruppen in aspern Seestadt Auf Baufeld D13 entstehen fünf unterschiedliche, überschaubare Häuser mit insgesamt 141 Wohneinheiten, die von verschiedenen Baugruppen – BROT-Aspern, LiSA, Seestern Aspern, Pegasus, JAspern – geplant und errichtet werden. Jede Gruppe setzt ihren eigenen Schwerpunkt. Auf D22, in unmittelbarer Nähe zu den anderen Baugruppen, wird von der Baugruppe Que[e]rbau ein Stadthaus errichtet werden. Durch unterschiedliche Partizipationsformen während der Planung lernen sich die Nachbarn bereits vor dem Einzug kennen. Und gemeinsame Aktivitäten werden auch nach dem Einzug ein Teil der Hausgemeinschaft sein.

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Wohnen in aspern die Seesatdt Wiens

Bis 2030 entstehen in aspern Seestadt rund 10.500 Wohnungen für über 20.000 BewohnerInnen. Im Planungsprozess das größte Stadterweiterungsgebiet Europas wurde von Anfang an Wert auf smarte Zukunftsthemen wie Energieeffizienz, stadträumliche Planung, Mobilität, aber auch soziale Aspekte und kostengünstige Wohnungsangebote gelegt. In der ersten Bebauungsphase werden aktuell 3.033 Wohneinheiten für 6.000 BewohnerInnen realisiert. Die Fördermittel der Stadt betragen für diesen ersten Entwicklungsschritt des Wohnbaus der Seestadt insgesamt 136 Millionen Euro.

Das Stadtteilmanagement Sesstadt aspern, das Anfang dieses Jahres seine Arbeit aufgenommen hat, stellt ein ergänzendes Instrument zur Umsetzung integrierter Stadtentwicklung dar. Im Wege einer interdisziplinären Herangehensweise wird bereits vor der eigentlichen Besiedelung des neuen Stadtteils das Ziel verfolgt, die Bildung sozialer Netze zu fördern und lokale Potenziale zur Zusammenarbeit, zur Nachbarschaftsbildung und zu sozialem Engagement zu unterstützen. Damit soll ein integrativer, sozialräumlicher Anschub geleistet werden, sodass selbsttragende Strukturen entstehen.

Den BewohnerInnen bietet aspern Seestadt Vielfalt und typisch urbanes Lebensgefühl. Wohnungssuchende erwarten eine Kombination aus den Vorteilen des Stadtlebens, wie einem bestens ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz oder einem umfassenden Angebot an Gesundheitsdiensten, Nahversorgern oder Bildungseinrichtungen mit großzügigen Frei- und Grünräumen. aspern bietet dafür unter anderem durch die Anbindung an die U2, ein nachhaltiges städtebauliches Konzept mit 50 Prozent öffentlichem Raum sowie ausreichend Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen die optimalen Rahmenbedingungen. „Bei der Planung von aspern Seestadt wurde auf modernste ökologische Standards, beste Infrastruktur, viel Grün und eine gute Nachbarschaft geachtet. Beste Wohnqualität bei gleichzeitig kostengünstigen Mieten bildet dabei wie im gesamten geförderten Wiener Wohnbau das Fundament, auf dem der neue Stadtteil aufbaut“, erklärte Wiens Wohnbaustadtrat Michael Ludwig abschließend.

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