Ludwig/Nevrivy: „GreenHouse“ in aspern Seestadt offiziell übergeben

Studierendenwohnheim für 313 StudentInnen erfüllt in Passivhausbauweise ökologisch höchste Standards
In Wiens größtem Stadtentwicklungsgebiet, aspern Die Seestadt Wiens, entstand eine halbes Jahr vor dem geplanten Bauende ein Wohnheim für über 300 StudentInnen mit einer Wohnnutzfläche von rd. 7.000 m². Die Ökologie steht dabei im Vordergrund; das von der Stadt Wien geförderte Wohnheim wurde im Passivhausstandard von der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte WBV-GPA errichtet. Erstmals kooperieren jedoch drei große Heimträgerorganisationen beim wirtschaftlichen Betrieb: die WBV-GPA, die ÖJAB – Österreichische Jungarbeiterbewegung sowie die OeAD-WV – Österreichischer Austauschdienst-Wohnraumverwaltung.
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Donaustadts Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy nahmen diese Woche im Rahmen einer Feier die offizielle Eröffnung des Heims vor, das seit Anfang März in Vollbetrieb ist. ****

„Als Wissenschafts- und Universitätsstandort ist sich die Stadt Wien ihrer Verantwortung gegenüber den Studierenden, die sich für eine Ausbildung in Wien entscheiden, völlig bewusst. Aus diesem Grund hat sich die Stadt – im Gegensatz zum Wissenschaftsministerium – nicht aus der Heimförderung zurückgezogen. Neben der Aktion für Studierende bei Wiener Wohnen wendet die Stadt Wien rund ein Drittel der Errichtungskosten bei Studierendenheimen an Förderungen auf. Beim ,GreenHouse´ betragen diese rund 4 Millionen Euro bei Baukosten von 11,5 Millionen Euro“, hielt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig fest.

„Das Studierendenwohnheim ist ein wichtiger Mosaikstein in der Entwicklung des Gesamtprojekts der Seestadt aspern und trägt wesentlich dazu bei, dass hier von Anfang an soziale Durchmischung und Vielfalt gelebt werden“, so Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy.

Die WBV-GPA ist Errichter und Bauherr des von der aap.architekten ZT-gmbh geplanten StudentInnenheims, die ÖJAB fungiert als Heimleiterin, wobei alle Projektpartner (WBV-GPA, ÖJAB und OeAD-WV) in wirtschaftlicher Eigenverantwortung für die Belegung von jeweils rund 100 Wohnplätzen zuständig sind.

„Das GreenHouse bietet Studierenden hochwertiges, ökologisch und nachhaltiges Wohnen. Und das zu einem Gesamtpreis von ca. 400 Euro im Monat, inklusive aller Nebenkosten und Services wie der Zimmerreinigung, einem persönlichen Internetanschluss oder der Nutzung der vielen Gemeinschaftseinrichtungen wie Fitnessräume, Sauna, Musikübungsräume, Studier- und Freizeiträume“, erklärten Monika Schüssler, GFin ÖJAB, Günther Jedliczka, GF OeAD-Housing; sowie Michael Gehbauer, GF WBV-GPA, unisono.

Die Ökologie steht im Vordergrund

Sensoren in hochwärmegedämmten Zimmern messen den CO2-Gehalt und „wissen“ wann und wieviel Frischluft durch die Lüftungsanlage zuzuführen ist. Zwei energieoptimierte Rotationswärmetauscher gewinnen 85% der Wärme sowie die notwendige Luftfeuchtigkeit im gesamten Haus zurück. Die Aufzüge arbeiten mit Bremsrückgewinnungsenergie und kommen ohne Öl und Maschinenraum aus. Die Dachfläche wird zur Gewinnung von Sonnenenergie mit Photovoltaik genutzt, die installierte Leistung beträgt 244 Kilowatt Peak (kWp). Die produzierte Energie wird vorrangig im Haus verbraucht. Alle Geräte – von Mikrowellengeräten über Dunstabzugshauben und Lüftungsventilatoren bis zu Wasser- und Heizungspumpen – wurden einzeln vor dem Kauf getestet. Nur hochenergieeffiziente Geräte im Regelfall ohne „Standby“-Energieverbrauch wurden angeschafft. Heizungs- und Warmwasserleitungen im Haus sind über das übliche Maß hinaus gedämmt. Eine lichtoptimierte Architektur und energiesparende LED-Lampen mit Bewegungsmeldern und Helligkeitsreglern reduzieren den Lichtenergieaufwand auf ein Minimum. Energienutzung und CO2-Emissionen werden im Rahmen eines Forschungsprojektes der Seestadt aspern von „Aspern Smart City Research“ evaluiert. Das Wohnheim ist im Passivhaus-Standard ausgeführt, der Heizwärmebedarf beträgt nur ca. 9,06 kWh/m2/Jahr.

028-web
Günther Jedliczka (OeAD-Housing), Studentin Gisela Tonis, StR Michael Ludwig, BV Ernst Nevrivy, Student Abdoullahi Abdiwuur, Monika Schüssler (ÖJAB) und Michael Gehbauer (WBV-GPA) (v.l.n.r.) Credits: PID/Jobst

Wohnen in „Erde“, „Luft“ und „Sonne“

313 Wohnplätze umfasst das GreenHouse. Sie teilen sich gleichmäßig auf drei Gebäudeteile auf, die die Namen „Erde“, „Sonne“ und „Luft“ tragen und durch Symbolfarben gekennzeichnet sind. Heimleiterin Judith Kittelmann (ÖJAB) wohnt selbst im Heim und sorgt dadurch für eine besonders freundliche Wohnatmosphäre und für gemeinsame Aktivitäten. „Das GreenHouse wünsche ich mir als einen Ort der Begegnung junger Menschen, die aus unterschiedlichen Lebenssituationen und aus verschiedensten Ländern kommen“, beschreibt Kittelmann.
Auf www.oejab.at/greenhouse können sich Studierende für einen ÖJAB-Wohnplatz im GreenHouse, Teil „Erde“, auf www.studentenwohnen.at für einen Wohnplatz der WBV-GPA im Bauteil „Luft“ und auf www.housing.oead.at für einen Wohnplatz der OEAD-WohnraumverwaltungsGmbH) im Bauteil „Sonne“ anmelden. Die Studentenheimplätze gibt es bereits ab 254,- EUR im Doppelzimmer und bis maximal 398,- EUR im Einzelzimmer pro Person monatlich, inklusive Heizung, Strom, Internetzugang, Fernseh-Anschluss und regelmäßiger Zimmerreinigung. (Schluss) kau