Inbetriebnahme der Fernwärmeleitung Donau – Neue Hauptschlagader für die Wiener Wärmeversorgung

Wien Energie Fernwärme setzt mit dem 48 Mio. Euro-Projekt einen Meilenstein im Netzausbau und legt Basis für weitere Verbesserung der Luftqualität in Wien

Nach zwei Jahren Bauzeit ist heute im Rahmen eines Festakts in Wien-Leopoldstadt die Fernwärme-Haupttransportleitung (FHL) Donau in Betrieb genommen worden. Die Haupttransportleitung zählt – neben der Modernisierung der thermischen Abfallbehandlungsanlage Spittelau, dem Bau der Geothermieanlage Aspern und der Forcierung von Fernkälte – zu den Schlüsselprojekten im 600 Mio. Euro-Ausbauprogramm von Wien Energie Fernwärme. Die Donauleitung ist in einem begehbaren Kollektor verlegt und hat einen Durchmesser von 0,8 Metern, sie führt von der Steinspornleitung im Bereich Lusthaus im Wiener Prater bis zur Reichsbrücke. Ab sofort wird sie – vom Kraftwerkspark Simmering aus – Fernwärme in der gesamten Stadt verteilen. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf 48 Mio. Euro.

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Die Donauleitung ist in einem begehbaren Kollektor verlegt und führt von der Steinspornleitung im Bereich Lusthaus im Wiener Prater bis zur Reichsbrücke. Quelle Michael Hetzmannseder Copyright Wien Energie/Michael Hetzmannseder

 

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Die Fernwärme Haupttransportleitung Donau verläuft in einem begehbaren Schacht in 25 Metern Tiefe. Quelle Christian Hofer Copyright Wien Energie/Foto by Hofer
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Inbetriebnahme der Fernwärme Haupttransportleitung Donau am 20.2.2012: v.l.n.r.: Ing. Mag. Helmut Miksits (Energievorstand Wiener Stadtwerke), DI Dr. Susanna Zapreva (Geschäftsführerin Wien Energie), Vizebürgermeisterin Mag. Renate Brauner, DI Gerhard Fida (Geschäftsführer Wien Energie Fernwärme), Ing. Alfred Sebl-Litzlbauer (Vorstandsvorsitzender der Porr Techno Bau und Umwelt AG, ARGE) Quelle Christian Hofer Copyright Wien Energie/Foto by Hofer

Renate Brauner, Vizebürgermeisterin und Wirtschaftsstadträtin Stadt Wien: „Der Ausbau der Fernwärme zählt zu den sinnvollsten und kostengünstigsten Möglichkeiten, um die Klimaschutzziele der Stadt zu erreichen und die Luftqualität in der Stadt zu verbessern. Die Donauleitung nimmt dabei einen wichtigen Stellenwert ein, weil sie ab sofort als neue Hauptschlagader die Wärmeversorgung der Wiener Wohnungen und Betriebe dient. Insgesamt schaffen wir durch unsere kontinuierlichen Investitionen in eine hochwertige Infrastruktur Arbeitplätze und legen die Basis dafür, dass wir auch in Zukunft weltweit die Metropole mit der höchsten Lebensqualität bleiben.“

Helmut Miksits, Energievorstand Wiener Stadtwerke: „Der ständige Ausbau der Leitungsnetze für eine möglichst verlustfreie Energieübertragung, die laufende Modernisierung unseres Kraftwerksparks sowie die Umstellung auf saubere Energieträger tragen wesentlich zur Luftgüte der Stadt bei. Erst vor kurzem hat uns das eine von der Technischen Universität Wien erstellte Studie bestätigt. Nur noch 0,025 Prozent der Feinstaubbelastung ganz Wiens ist auf unsere Erzeugungsanlagen zurückzuführen.“

Netzausbau fördert Klimaschutz: Jährlich 1,9 Mio. Tonnen CO2-Einsparungen

Wien Energie Fernwärme beliefert aktuell rund 318.000 Wohnungskunden und mehr als 6.200 Großkunden mit Wärme für Heizung und Warmwasser. Damit hält das Unternehmen rund 36 Prozent Anteil am Raumwärmemarkt in der Bundeshauptstadt – ein Wert, der in den nächsten Jahren noch steigen wird. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/11 wurde die dafür erforderliche Energie von mehr als 6,1 Milliarden KWh zu 26 Prozent aus der Abwärme der Müllverbrennungsanlagen, zu 70 Prozent aus den hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen von Wien Energie und zu 2 Prozent aus dem Wald-Biomassekraftwerk bezogen. Nur 2 Prozent mussten mit Spitzenkesseln und fossilen Primärenergieträgern erzeugt werden. Der breite Mix in der Erzeugung macht Fernwärme zu einer der sichersten und umweltfreundlichsten Energieformen. Insgesamt werden durch Fernwärme in der Bundeshauptstadt so jährlich 1,9 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden.

Susanna Zapreva, Geschäftsführerin Wien Energie: „Wir setzen in Zukunft stark auf Energieeffizienz und erneuerbare Energieproduktion. Unser Ziel ist es, sowohl bei der Strom- als auch bei der Wärmeproduktion bis 2030 50 Prozent aus regenerativen Energiequellen zu gewinnen. Auf der einen Seite ist unser Geothermieprojekt im Nordosten Wiens ein wesentlicher Schlüssel, um den erneuerbaren Anteil maßgeblich zu heben. Auf der anderen Seite helfen uns Netzausbauprojekte wie die Fernwärmeleitung Donau, Energie noch rascher und effizienter zu unseren Kundinnen und Kunden zu transportieren“.

Gerhard Fida, Geschäftsführer Wien Energie Fernwärme: „Mit der Fertigstellung der Haupttransportleitung Donau haben wir eines unserer wichtigsten Infrastrukturvorhaben der letzten Jahre realisiert. Die Leitung macht unser Fernwärmenetz noch leistungsfähiger. Sie hilft uns, weiter zu wachsen und die hohe Versorgungsqualität bei den Kunden aufrecht zu erhalten. Ein Vorteil auch für die Umwelt, denn die Erhöhung des Fernwärme-Anteils ist durch den niedrigen Primärenergieeinsatz ein wesentlicher Faktor zur Verringerung des CO2-Ausstoßes in Wien.“

Über Wien Energie

Wien Energie ist der größte Energiedienstleister Österreichs. Das Unternehmen versorgt mehr als 2 Millionen Menschen, rund 230.000 Gewerbeanlagen, industrielle Anlagen und öffentliche Gebäude sowie rund 4.500 landwirtschaftliche Betriebe in Wien, NÖ und Burgenland mit Strom, Erdgas und Wärme.

Über Wien Energie Fernwärme

Wien Energie Fernwärme gehört mit einem Leitungsnetz von über 1.153 Kilometern zu den größten Fernwärmeunternehmen Europas. Als Tochtergesellschaft der Wien Energie GmbH beschäftigt Wien Energie Fernwärme knapp 1.200 Mitarbeiterinnen und erzielte im Geschäftsjahr 2010/11 einen Umsatz von 466,9 Millionen Euro. Wien Energie Fernwärme beliefert über 318.000 Wohnungen und mehr als 6.200 Businesskunden-Objekte in Wien mit Wärme für Heizung und Warmwasser.

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