Höchster Wohnbau Österreichs in Holzbauweise kurz vor Dachgleiche

In der Wagramer Straße in Wien-Donaustadt entsteht derzeit Österreichs größtes Wohnhaus in Holzbauweise. Der Bau geht auf den Bauträgerwettbewerb „Holzbau in der Stadt“ zurück, der im Jahr 2009 von der Stadt Wien – wohnfonds_wien ausgelobt wurde. Als Sieger ging das Projekt der Architekturbüros Hagmüller Architekten und Schluder Architektur sowie des Bauträgers Familie, Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgenossenschaft hervor. [singlepic id=1756 w=320 h=240 float=]

Im Bild von links nach rechts: Ziviltechniker Richard Woschitz, Jens Koch (Saint-Gobain RIGIPS Austria), Wilhelm Zechner (Sozialbau AG), Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Dieter Kainz (proHolz Austria), Michael Schluder (Architekt), Lois Hagmüller (Architekt), Helmut Spiehs (binderholz bausysteme)
Fotocredit: Arnold Pöschl/proHolz Austria

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Holzwohnbau Wagramer Straße
Fotocredit: Bruno Klomfar/proHolz Austria

Im Rahmen der ersten Besichtigung des Rohbaus hob Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig, Präsident des wohnfonds_wien, die Bedeutung des Baustoffs Holz für den Wiener Wohnbau hervor: „Holz spielt im geförderten Wiener Wohnbau, als nachhaltiger und ökologischer Baustoff, eine wichtige Rolle. Aktuell sind geförderte Projekte in Holz- oder Holzmischbauweise mit mehr als 800 Wohnungen, die von der Stadt Wien im Gesamtausmaß von rund 50 Mio. Euro gefördert werden, in Planung oder Bau.“

Wien liegt damit im internationalen Trend zu großvolumigem Bauen mit Holz. In den Nachbarländern Deutschland und Schweiz entstanden bereits Wohnbauten mit bis zu 9 Geschossen, in Italien steht ein Mehrgeschosser kurz vor Baubeginn. Bauen mit Holz ist in ganz Österreich im Vormarsch, der Anteil hat sich seit dem Jahr 2008 verdoppelt, Ziel der Holzbauindustrie ist eine Steigerung auf 10% bis zum Jahr 2030.

Dieter Kainz, Obmann von proHolz Austria, wies auf den wichtigen Beitrag des Einsatzes von Holz für den Klimaschutz hin: „Holz ist ein wichtiger CO2-Speicher und am Ende des Materiallebenszyklus entweicht z.B. durch thermische Nutzung nur so viel CO2 wie vorher gebunden wurde“. Interessant dazu ein Vergleich: im Wohnbau Wagramer Straße werden in den 2.400m3 Brettsperrholz etwa 2.400 Tonnen CO2 gespeichert, was einer Jahresemission von ca. 1630 Mittelklassewagen entspricht.

Die Wohnhausanlage an der Wagramer Straße macht deutlich, dass Holz nicht nur wegen seiner ökologisch-nachhaltigen Qualitäten ein hervorragender Baustoff ist, sondern auch hinsichtlich Bauökonomie und konstruktiver Eigenschaften im großvolumigen, urbanen Bauen seine Berechtigung hat.

Die Fertigstellung des Projekts, in das Wohnbaufördermittel im Gesamtausmaß von 6,3 Mio. Euro fließen, ist im Frühjahr 2013 geplant.

Projektbeteiligte Stadt Wien I Familie – Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgenossenschaft I Schluder Architektur I Hagmüller Architekten I binderholz bausysteme I Saint-Gobain RIGIPS Austria

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