Berlakovich, Sima, Pernkopf: Glückwunsch zu 15 Jahren Nationalpark Donau-Auen!

Viel wurde bislang erreicht, große Herausforderungen stehen bevor! Der Nationalpark dankt Bund und Ländern sowie den Wegbereitern herzlich für die Unterstützung und Zusammenarbeit.
Am 27. Oktober 1996 wurde der Nationalpark Donau-Auen, welcher weite Flächen einer der letzten großen, weitgehend intakten Flussauen in Mitteleuropa umfasst, durch einen 15a-Vertrag zwischen dem Bund sowie den Ländern Wien und Niederösterreich gegründet. Die „Gründerväter“ des Nationalparks, Umweltminister Dr. Martin Bartenstein, Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl sowie der Niederösterreichische Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll wagten diesen zukunftsweisenden Schritt.

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Nationalpark Donau-Auen Fotograf: Kovacs Fotocredit: Nationalpark Donau-Auen Ort: Österreich / Orth an der Donau

Das Schutzgebiet weist ein einzigartiges Mosaik an Wasser- und Landlebensräumen auf, das durch die stets wechselnden Wasserstände der Donau geformt wird. Eine enorme Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten ist hier beheimatet. Weit über 800 höhere Pflanzen, über 30 Säugetier- und 100 Brutvogelarten, 60 Fisch-, 8 Reptilien- und 13 Amphibienarten wurden nachgewiesen. Hinzu kommen viele Insekten und ungezählte weitere wirbellose Tiere.

Gemäß den vielfältigen Aufgaben eines Nationalparks – Schutz von Fauna und Flora sowie Erhalt und Weiterentwicklung des Naturraumes, Erholungsfunktion, Besucherbetreuung, Umweltbildung und Forschung – wurden in den vergangenen 15 Jahren viele Maßnahmen und Vorhaben umgesetzt. Das Gebiet wurde von wirtschaftlicher Nutzung befreit, Eingriffe werden schrittweise reduziert und dienen nur mehr der Lenkung – Natur darf wieder Natur sein. Zu ausgewählten, gefährdeten Arten wie der Europäischen Sumpfschildkröte oder dem Hundsfisch wurden eigene Schutzprogramme initiiert. Rückbau- und Vernetzungsprojekte an der Donau und den begleitenden Seitengewässern in Kooperation mit der via donau dienen dem Erhalt der ökologischen Funktion und Dynamik der Flussauen. Für seltene Vertreter aus dem Tierreich wie Eisvogel, Seeadler, Flussfische und kiesbrütende Vögel entstehen so wieder geeignete Lebensräume.

Das umfangreiche Exkursions- und Umweltbildungsangebot, stets begleitet von bestens geschulten Nationalpark-RangerInnen, sowie die Schaffung von Besuchereinrichtungen wie dem schlossORTH Nationalpark-Zentrum und dem nationalparkhaus wien-lobAU machen den Nationalpark für seine Gäste erlebbar. Rund 850.000 BesucherInnen haben in den letzten 15 Jahren dieses Angebot genutzt! Die Bedeutung des Gebietes als Naherholungsraum verdeutlichen vergangene Besucherzählungen – über eine Million Eintritte pro Jahr durch Spaziergänger, Radfahrer, Jogger, Wanderer etc. wurden registriert.

Neben den österreichischen Donau-Auen finden sich entlang des Stromes und seiner Zubringer weitere Schutzgebiete mit einzigartiger Flora und Fauna. Das transnationale Netzwerk DANUBEPARKS, initiiert durch den Nationalpark Donau-Auen, koordiniert seit 2009 die donauweite Zusammenarbeit der Reservate in den Bereichen Artenschutz, Revitalisierung und Ökotourismus.

Für die Zukunft erwarten den Nationalpark weitere bedeutsame Vorhaben und Projekte: Vordringlich ist die Sicherung der ökologischen Qualität der Flussauen durch noch weiter reichende gewässerbauliche Revitalisierungsmaßnahmen. Den zahlreichen BesucherInnen der Donau-Auen soll noch verstärkt Bedeutung und Funktion der sensiblen Lebensräume bewusst gemacht werden – unter anderem wird dazu ein neues Leitsystem entwickelt. Die besondere Lage des Nationalparks inmitten der Region Centrope, zwischen den Hauptstädten Wien und Bratislava, stellt die Verantwortlichen ebenfalls vor Herausforderungen – weit reichende Infrastrukturprojekte, Ausbau des Straßennetzes und des Flughafens sowie der Zuwachs an Siedlungen erhöhen zunehmend den Druck auf das Naturrefugium und bedürfen vorausschauender Planung.

Umweltminister DI Niki Berlakovich hält fest: „Nationalparks haben eine besondere Stellung in der österreichischen Naturschutzpolitik und stehen auch international für höchste Standards in Biotop- und Artenschutz sowie Umweltbildung. Im Nationalpark Donau-Auen wurde in den letzten 15 Jahren hervorragende Aufbauarbeit geleistet, zu der ich herzlich gratuliere. Dieser erfolgreiche Weg soll fortgesetzt werden!“

„Wien ist weltweit die einzige Großstadt mit direktem Nationalpark-Anteil. Die Stadt nimmt diese besondere Verantwortung seit der Nationalpark-Gründung gerne wahr! Die Umweltbildung Wien sowie die MA 49 – Forstamt der Stadt Wien bieten allen BewohnerInnen der Stadt vielfältige lehrreiche und spannende Möglichkeiten, die Au vor der Haustüre zu erkunden – das ist einzigartig für eine Millionenstadt“, so Wiens Umweltstadträtin Mag.a Ulli Sima.

Für den Niederösterreichischen Umwelt-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf stellt der Nationalpark Donau-Auen ein gelungenes Leitprojekt in der Region dar, das nicht nur das Bewusstsein für Umweltschutz-Themen fördert, sondern auch Impulse für Gewerbe und Tourismus gibt. „Vor allem das schlossORTH Nationalpark-Zentrum erfreut sich großer Beliebtheit bei Tagesausflüglern und Urlaubern. Sie erhalten hier spannend aufbereitet alle nötigen Informationen, um sich dem Wesen dieser einzigartigen Flusslandschaft zu nähern. Das Land Niederösterreich dankt für die geleistete Arbeit und wird weiterhin die Entwicklung seiner beiden Nationalparks Donau-Auen und Thayatal nach Kräften unterstützen!“

Nationalparkdirektor Mag. Carl Manzano dankt allen Nationalpark-Partnern, die in den vergangenen 15 Jahren die Entwicklung unterstützt und mitgetragen haben – ohne sie wäre die Umsetzung zahlreicher Projekte nicht möglich gewesen. „Wir hoffen auf weitere fruchtbare Zusammenarbeit im Sinne des Erhalts der Naturschätze der Donau-Auen“, so Manzano weiter.

Mehr zum Nationalpark Donau-Auen: www.donauauen.at

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